Mit einem ungewöhnlichen Fall muss sich gerade die bayerische Polizei beschäftigen. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr wurde das Gipfelkreuz eines Alpenberges gefällt. Ob die Taten zusammenhängen und aus religiösen Motiven geschahen, ist noch unklar.
Die Bergsteiger sind froh, wenn sie das Gipfelkreuz erreichen. In den Alpen kam es jetzt schon zum dritten Vorfall, dass ein Gipfelkreuz mutwillig zerstört wurde
Ein Unbekannter hat zugeschlagen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. In der Nacht zum Sonntag wurde das Gipfelkreuz des Schafreuters mutwillig so stark beschädigt, dass es umgelegt werden musste. Es ist nach einem Vorfall im Längental in den bayerischen Alpen an Pfingsten und auf dem Prinzkopf Ende Juli der dritte Fall dieser Art. Ob ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht, prüft die Polizei noch.
Sie schließt laut Münchener Merkur nicht aus, dass sich der Täter an dem religiösen Symbol störte. Laut ersten Ermittlungen soll er im jüngsten Fall zwischen 22 Uhr und Mitternacht mit Axt und Säge gewütet und den Längsbalken des Eichenkreuzes bearbeitet haben. Die Augenzeugen beschrieben in drei Fällen den Täter ähnlich. Er soll etwa 1,80 Meter groß sein, dunkle Haare haben und zwischen 30 und 40 Jahren alt sein. „Der Mann muss was gegen christliche Symbole haben“, vermutet der Vizechef der Bad Tölzer Polizei, Josef Mayr, in der Süddeutschen Zeitung.
„Berge nicht nur für Christen da“
Laut polizeilichen Ermittlungen könnte hinter dem Fall eine schweizerische Freidenker-Vereinigung stehen. Sie kämpft schon lange gegen Kreuze auf den Schweizer Gipfeln. „Sie machen Stimmung gegen Gipfelkreuze und sagen, die Berge seien für alle da, nicht nur für Christen.“ Konkrete Bezugspunkte zu den aktuellen Taten gebe es allerdings noch nicht.
Am Sonntag war der Schaden so groß, dass die Bergwacht das Kreuz auch aus Sicherheitsgründen umlegen musste. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 5.000 Euro, meldet der Bayerische Rundfunk. Das Kreuz auf dem Schafreiter war 2003 aufgestellt worden.
Der Tölzer Alpenverein will so schnell wie möglich ein neues Kreuz aufstellen. Thomas Bucher, Sprecher des Deutschen Alpenvereins, sagte gegenüber dem Münchener Merkur, dass er „irritiert und entsetzt“ sei über die Häufung der Vorfälle. Er will auch eine Belohnung für sachdienliche Hinweise aussetzen.
2009 hatte ein 48-jähriger Bergführer aus der Schweiz im Kanton Freiburg zwei Gipfelkreuze beschädigt. Er hatte damals vor Gericht argumentiert, dass „die Natur keiner Religion“ gehört und freier Raum bleiben solle. (pro)
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