Kritik an der Einladung kam insbesondere von der Jungen Union Deutschlands. „Die Einladung des TV-Moderators Thomas Gottschalk an den Schauspieler und bekennenden Scientologen John Travolta, in der nächsten Sendung von ,Wetten, dass…?’ in Freiburg am 31. März auftreten zu können, ist ein falsches Signal und Ausdruck fehlender Sensibilität“, hatte der medienpolitische Sprecher der Jungen Union, Daniel Walther, erklärt.
„Bekennendes Mitglied einer menschenverachtenden Organisation“
Auch vor dem Hintergrund der wenige Tage vor Ausstrahlung der Fernsehsendung geplanten Eröffnung eines „Zentrums für Lebensfragen“ der in Freiburg ansässigen Scientology-Zelle sei es ein Fehler, einem prominenten Mitglied dieser Organisation eine Bühne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bieten. „Als bekennendes Mitglied einer menschenverachtenden Organisation hat er in einer Familienshow nichts verloren“, kritisierte zudem der baden-württembergische Landesvorsitzende der Jungen Union, Steffen Bilger, die Einladung Travoltas.
Bellut: „Travolta wird nur über nächsten Film sprechen“
ZDF-Programmdirektor Bellut sagte jetzt der F.A.Z., der Schauspieler werde kurz vor der Sendung in Freiburg eintreffen und nach der Sendung die Stadt wieder verlassen. Es sei ein unglücklicher Zufall, dass gerade zu dieser Zeit ein Scientology-Zentrum in Freiburg eröffnet werde. Zudem werde Travolta bei seinem Auftritt am 31. März in „Wetten, dass…?“ nur über seinen nächsten Film sprechen, so Bellut gegenüber der F.A.Z.
Scientology wurde von dem US-amerikanischen Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard (1911 bis 1986) gegründet. Der Begriff Scientology setzt sich aus den Wörtern „scire“ (lateinisch für „wissen“) und „logie“ (auf den griechischen „logos“ zurückgehend: „Lehre von“) zusammen. Das Kunstwort meint die „Lehre vom Wissen“. Hubbard verwendete diese Bezeichnung für die von ihm entwickelte technische Lehre zur Veränderung des Menschen. Die „Church of Scientology“ ist in Deutschland nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt.