Überzeugungstäterin: Ex-Tennis-Star sorgt für Eklat

Die Aussagen der ehemaligen Weltklasse-Tennisspielerin Margaret Court über Homosexuelle überschatten die derzeitigen Australian Open. Aufgrund ihrer Aussage, dass gleichgeschlechtliche Ehen verwerflich seien, regte sich Widerstand – weniger in der Tennisszene, sondern vielmehr in der Netzwelt.
Von PRO

40 Jahre nach ihrem letzten Titelgewinn bei den Australian Open kommt Margaret Court wieder in die Schlagzeilen. Die ordinierte Pastorin einer Pfingstgemeinde in Perth (Australien) sorgt mit ihrer kritischen Einstellung gegenüber Homosexuellen für Aufregung. Court sagte in einem Interview mit der Tageszeitung "The West Australian", dass gleichgeschlechtliche Ehen verwerflich seien. Man könne nicht legitimieren, "was Gott widerwärtige sexuelle Praktiken nennt".

Als einziger aktiver Tennisprofi setzte Laura Robson ein vermeintliches Zeichen. Sie trug bei ihrer Erstrunden-Begegnung am Montag ein Haarband in Regenbogenfarben, dem Symbol der homosexuellen Szene. Die 17-Jährige distanzierte sich jedoch von den Behauptungen, sie sei einem Aufruf von Aktivisten nachgekommen. "Ich habe das Regenbogen-Haarband getragen, weil ich an gleiche Rechte für alle glaube." Von einem Protesttag habe die Junioren-Gewinnerin von Wimbledon jedoch nichts gewusst, zitiert sie der Schweizer "Tages-Anzeiger".

Widerstand regt sich bei "Facebook"

Gegenwind bekam Court aus der Tenniswelt nur von zwei bekennenden Lesben. Die ehemaligen Tennisprofis Billie Jean King und Martina Navratilova zeigten sich empört über Courts Aussagen. Navratilova äußerte sich gegenüber dem Sender "The Tennis Channel". "Ihre kurzsichtige Meinung ist wirklich erschütternd. Auch für die tausenden Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Familien leben." Die Beiden kritisieren schon seit vielen Jahren Äußerungen, die gegen Homosexuelle ausgerichtet sind.

Inzwischen wurde sogar eine "Facebook"-Gruppe gegründet. Unter dem Namen "Rainbow Flags Over Margaret Court Arena" organisierten sich schon über 2.000 Court-Gegner. Sie animieren die Zuschauer, mit homosexueller Symbolik auf dem Platz zu erscheinen. Zusammen mit Kerryn Phelps, der als wichtigstes Sprachrohr homosexueller Interessen gilt, wollen die Gegner sogar eine Umbenennung der 6.000 Zuschauer umfassenden "Margaret Court Arena" erzwingen. Turnierdirektor Craig Tiley zeigt sich jedoch von den Forderungen unbeeindruckt. Court habe sich die Ehre mit ihren sportlichen Leistungen verdient, und man müsse ihr eine eigene Meinung zubilligen, auch wenn diese sich von den Ansichten eines Turnierdirektors oder des australischen Verbandes unterscheiden sollte.



Court bekennt sich zur Familie mit Mann und Frau



Margarete Court will trotz der heftigen Kritik an ihrem Standpunkt festhalten. Gegenüber der Tageszeitung "The Australian" beklagt sie sich darüber, dass ihre Gegner im Gegensatz zu ihr frei ihre Meinung kundtun können. "Wir leben in einer freien Gesellschaft und ich stehe für Familien mit Mann und Frau ein. Ich werde immer dafür eintreten", sagte die 69-Jährige. Court gab zu bekennen, dass sie nichts gegen Homosexuelle habe und dass sie lediglich Gottes Botschaft auslegen möchte, so sie es in der Bibel steht. Sie werde trotzdem als Ehrengast zu den Australian Open kommen. Auch wenn nicht jeder ihrer Meinung ist. (pro)

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