Meinung

Überzeugende Antworten auf gute Fragen zum Glauben

Im Buch „True Story? Good Question!“ nimmt es Julia Garschagen mit den ganz großen Fragen auf, die die Lebenswelt junger Menschen betreffen und die sie von einem Glauben an Gott abhalten können.
Von PRO
Julia Garschagen

Wer „True Story? Good Question!“ in der Buchhandlung aus dem Regal zieht, muss sich fragen, ob ihm da gerade ein Anime-Buch in die Hände gefallen ist: schwarzer Einband, lavendel-lila Schriftzug und animehafte Abbildungen. Diese Covergestaltung wurde ganz sicher nicht grundlos gewählt. Schließlich gilt „Lavender“ als die Trendfarbe des Jahres und der Hype um K-Pop (koreanische Popmusik) lässt in der Generation Z ebenfalls nicht nach.

Blättert man durch die Seiten, merkt man sofort: Hier handelt es sich weder um Animes noch um sonstige Comics, sondern um ein christliches Sachbuch für junge Menschen. Darin werden zehn Lebensfragen behandelt, die sich vermutlich auch Ältere schon einmal gestellt haben, die sich mit dem christlichen Glauben beschäftigten. Das Buch knüpft an die Jugendevangelisation „truestory“ des Vereins proChrist an, die in dieser Woche zu Ende ging.

Bei Fragen wie „Kann es Gott angesichts der Corona-Pandemie, des Klimawandels und des Ukraine-Kriegs überhaupt geben?“ wird sofort der aktuelle Bezug klar. Auch andere große Themen, die die vor allem junge Generation umtreiben, greift das Buch auf: Klimawandel, Missbrauchsskandale in der Kirche, Rassismus, Unterdrückung von Frauen, soziale Gerechtigkeit und Relativismus – eine missverstandene Form von Toleranz.

Auf den knapp 160 Seiten kann die Autorin so einiges erklären und richtigstellen. Julia Garschagen tut das auf eine ganz sympathische und authentische Weise – ohne erhobenen Zeigefinger und ohne den Lesern trockene Theorie und knallharte Bibelverse vorzusetzen. Der Autorin gelingt es, die Fragen leicht verständlich, in einfacher Sprache zu beantworten und die Themen authentisch in die Lebenswelt junger Menschen einzuflechten.

Es wird persönlich

Bei „True Story? Good Question“ handelt es sich weniger um ein Frage-Antwort-Buch und vielmehr um eine Art Entdeckungsreise nach Antworten und Erklärungen, die die Autorin gemeinsam mit dem Leser unternimmt. Garschagen lädt dazu ein, selbst zu hinterfragen und kritisch zu sein. Garschagens Formulierung, dass sie in jedem der zehn Kapitel „eine große Anfrage an Gott“ oder „an das Christentum“ stellt, wirkt dabei etwas pathetisch. „Fragen an Gott“ hätte es auch getan. Sie selbst stellt direkt zu Beginn klar: Zu „keiner Frage“ weiß sie „eine perfekte Antwort“.

Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder auf vollumfänglich beantwortete Fragen. Vielmehr liefert sie fundierte Grundlagen und bietet mit ihrem Buch einen Denkanstoß.

Truestory Foto: SCM R. Brockhaus

Julia Garschagen mit Alica Fuchs: „True Story? Good Question!“, SCM R. Brockhaus, 160 Seiten, 17 Euro

Weiterführende Informationen, persönliche Zeugnisse oder kurze Zusammenfassungen der jeweiligen Themen sind in jedem Kapitel mittels QR-Code verlinkt, die zu YouTube-Videos von „truestory_eu“ führen. Die Videos sind professionell und modern produziert, schon die Machart und Ästhetik spricht junge Menschen an. Ungeduldigen Lesern hilft die Autorin zudem mit einigen Querverweisen in ihrem Buch weiter. So kann man bei Bedarf direkt zu einem anderen Kapitel springen, in dem die Autorin ein gerade nur kurz angesprochenes Thema ausführlicher behandelt.

Das Buch ist ästhetisch ansprechend und übersichtlich gestaltet. Die kleinen Textportionen kommen den Lesegewohnheiten der Generation Z entgegen, die Texte lesen sich flüssig, das Buch ist sehr kurzweilig. Die Autorin bringt auch ihre eigene Geschichte und ganz persönliche Fragenreise samt ihrer Suche nach Antworten mit ein.

So kratzt „True Story? Good Question!“ nicht nur an der Oberfläche oder bleibt in der bloßen Theorie. Garschagen schreibt anschaulich und anhand vieler Beispiele. Sie als Person wirkt glaubwürdig, da sie immer wieder als selbst Fragende ungezwungen die kritische Perspektive einnehmen kann. So kann sich der Leser mit ihr identifizieren – und sich bestenfalls überzeugen lassen.

Von: Tabita Prochnau

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