Übergriffe auf ägyptische Christen

In Ägypten sind bei Übergriffen von Muslimen auf eine von Christen bewohnte Siedlung zahlreiche Menschen verletzt worden. Die Angreifer hätten am Mittwoch mehrere Häuser in Daschur nahe der Hauptstadt Kairo in Brand gesteckt, berichtete der Fernsehsender "Al-Arabija".
Von PRO

Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, wurden bei den Auseinandersetzungen sechs Dorfbewohner sowie zehn Polizisten verletzt. Die Polizisten hätten verhindert, dass auch die Kirche angezündet wurde. Auslöser der Aggression sei gewesen, dass ein Muslim im Streit von einem Christen getötet worden sei. Muslime hätten nach der Rückkehr von der Beerdigung des getöteten Mannes mehrere Anwesen von Christen beschädigt und drei Polizeifahrzeuge in Brand gesetzt. Insgesamt erlitten nach Angaben der Sicherheitskräfte mindestens 16 Menschen Verletzungen, darunter zehn Polizisten.



Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak vor anderthalb Jahren ist es in Ägypten immer wieder zu religiösen Konflikten gekommen. Bereits im Januar 2011 hatte ein Selbstmord-Attentäter mehr als 20 Christen vor einer Kirche der Stadt Alexandria getötet. Etwa zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung sind Christen. Die meisten von ihnen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an. Die Christen befürchten, dass die Herrschaft der Muslimbruderschaft zu einer Islamisierung des Landes führen könnte. (pro/dpa)

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