Twittern gegen Coca Cola

Ein New Yorker Pastor hat über Twitter Coca Cola aufgefordert, ein großes Plakat mit einer halbnackten Frau abzuhängen. Er hatte Erfolg: Die Werbung für ein Fitnessgetränk wurde tatsächlich entfernt.
Von PRO

Anfang April sah Freddy Wyatt gegenüber von seiner Kirche im New Yorker Stadtteil Manhattan ein überlebensgroßes Werbeplakat mit einer leichtbekleideten Frau. Mit diesem Poster wirbt der amerikanische Getränkehersteller "Vitaminwater", der zum Unternehmen Coca Cola gehört, für seinen Fitnessdrink.

"Ich hatte ein gebrochenes Herz für die Frau auf der Werbetafel, wissend, dass Tausende Männern an ihr vorbeigehen und sie als Lustobjekt betrachten, nicht aber als eine Person mit Wert", schreibt der Pastor auf der Internetseite seiner Kirche. "Ich war untröstlich, dass mein kleines Mädchen, Lillie, nachdem sie gelernt hat, dass sie von Gott geliebt ist und als wertvoll empfunden wird, aus der Kirchentür gehen wird, nur um eine andere Nachricht zu empfangen – durch diese Werbetafel. Vielleicht, wenn du so aussiehst oder dein T-Shirt ausziehst und Männer sexuell lockst, vielleicht wirst du dann von ihnen geschätzt." Der Slogan auf dem Werbeplakat, "XXX you’re up", der über die Brust des Models verläuft, soll suggerieren, dass das Getränk sexy macht.

"Nehmen Sie es ab!"

Der 36-jährige Wyatt hat unter seinem Twitter-Namen "@FreddyT" an "@cocacola" und "@vitaminwater" geschrieben: "Ich bin ein Pastor in New York City, und sie haben diesen überlebensgroßen Mist gegenüber von meiner Kirche aufgehängt", und fügte ein Foto hinzu. Danach schrieb er noch: "Die Plakatwand degradiert Frauen, und ist nicht förderlich für Männer", sowie: "Ist ihr Produkt so schlecht, dass Sie eine halbbekleidete Frau auf einer Plakatwand aufhängen müssen, um es zu verkaufen?" Außerdem postete er: "Im Namen der Familien in New York, die versuchen, ihre Familie respektvoll und gesund zu erziehen, nehmen Sie es ab!"

Am nächsten Tag erhielt der Pastor eine Antwort von "Vitaminwater": "Wir würden gern mit Ihnen Ihre Bedenken diskutieren, Freddy. Können wir Ihre Kirche anrufen oder können Sie uns ihre Kontaktinformationen geben?" Später versuchten Wyatt und Unternehmensvertreter sich gegenseitig zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Einen Tag später war das Werbeplakat laut Wyatts Aussagen verschwunden.

Er schreibt auf der Internetseite seiner Kirche: "Wenn das Unternehmen bei der Werbung wieder den Fokus auf sein Produkt legt, also ‚Vitaminwater‘ – das Getränk, dann wird dies nicht die einzige Sache sein, die erfrischend ist. Sondern auch ihre Werbung." (pro)

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