Dazu haben die Prüfer die Sendungen des Weihnachtsprogramms analysiertund mögliche Risiken für jüngere Zuschauer, wie Darstellungen von Gewalt und Sexualität, ängstigende Inhalte und desorientierende Botschaften, benannt. Eltern finden ab dem 16. Dezember Altersfreigaben, Wirkungsrisiken und Hintergrundinformationen zu Programmen in der Zeit vom 20. bis zum 27.12.
Risiken benennen
Claudia Mikat, die Leiterin Programmprüfung bei der FSF, betont, dass es nicht um pädagogische Empfehlungen gehe: „Die Informationen benennen Risiken. Zusätzlich informieren wir darüber, ob eine Sendung etwa drastische Formen von Gewalt enthält oder den Missbrauch von Alkohol beschönigt.“ Eltern könnten dann selbst entscheiden, welche Programminhalte sie ihren Kindern schon zutrauen möchten. Ein Punktesystem zeigt die Ausprägung problematischer Inhalte an.
Während mancher 12-Jährige sich mit Filmen wie Matrix überfordert fühle, könnten Achtjährige zum Teil schon die fiktionale „Star Wars“-Handlung zur Distanzierung nutzen. Dagmar Hoffmann (Siegen), Professorin für Medien und Kommunikation und Mitglied im FSF-Kuratorium, empfiehlt, dass Eltern vor allem bei jüngeren Kindern darauf achten sollten, was und wie viel gesehen wird. Gleichzeitig sei der Reiz des Verbotenen bekannt. Ältere Kinder hätten mitunter das Gefühl, wenn sie zu einem bestimmten Programm gedrängt würden, werde ihnen Spannendes vorenthalten. „Insofern ist es Eltern angeraten, nicht nur den Empfehlungen zu vertrauen, sondern sich auch mit anderen Programminhalten auseinanderzusetzen und sich mit den Kindern darüber auszutauschen“, wird sie in der Pressemitteilung zitiert.
Jugendschutz-Service wird 2014 erweitert
2014 möchte die FSF den Jugendschutz-Service sukzessive erweitern. „Das laufende Programm soll dann direkt geprüft werden. Hier sind wir aber auf die Mithilfe der Zeitschriften angewiesen, damit diese uns die Ausstrahlungsdaten zur Verfügung stellen“, erklärt Mikat im pro-Gespräch. Die FSF bietet weitere Informationen und Texte auf Blog und Internetseite. Ein Medienarchiv bietet Zugang zu 3.000 Fachartikeln sowie medienpädagogischen Materialien und Projekten. Die Seite bietet überdies Verlinkungen zu Gesetzestexten und die Ausgaben der FSF-Zeitschrift tv diskurs.
Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) ist ein gemeinnütziger Verein privater Fernsehanbieter in Deutschland. Geschäftsführer ist Joachim von Gottberg. Ziel der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen ist es, durch eine Programmbegutachtung den Jugendschutzbelangen im Fernsehen gerecht zu werden und durch Publikationen, Veranstaltungen und medienpädagogische Aktivitäten den bewussteren Umgang mit dem Medium Fernsehen zu fördern. (pro)
Die Infobroschüre ist ab dem 16. Dezember unter dem folgenden Link verfügbar: http://fsf.de/programmpruefung/entscheidungen/weihnachtsprogramm