TV-Sender fordert: „Geht spielen!“

Spielen statt Fernsehen – dazu will der TV-Sender "Nick" seine Zuschauer bringen. Einen Tag lang schalten die Verantwortlichen das Programm ab. Quoteneinbußen fürchtet der Sender dennoch nicht.

Von PRO

Statt den Zeichentrickfiguren Spongebob, Jimmy Neutron oder Avatar soll an einem Tag in diesem Jahr lediglich die Aufforderung "Geht spielen oder trefft Freunde" über den Bildschirm flimmern. Mit dieser Aktion hofft der Kindersender "Nick" darauf, seine Zuschauer und deren Eltern stärker an sich zu binden, wie es in Statements der Verantwortlichen heißt: "Wir erfassen unsere Zielgruppe nicht ausschließlich als Zuschauer sondern als junge Menschen mit vielseitigen Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnissen. Wir möchten nicht nur in ihrem Fernsehverhalten eine Rolle spielen, sondern auch ein Begleiter außerhalb des TVs sein. Unseren wachsenden Erfolg und unsere Relevanz bei Kindern und Eltern möchten wir nun einsetzen, um für eine bewusste und vielseitige Lebensgestaltung zu werben."

Dass die Zuschauer sich deshalb für ein anderes Programm entscheiden, kalkuliert der Sender schon im Vorfeld ein. "Durch die Programmunterbrechung werden wir mit Sicherheit Quotenverluste hinnehmen müssen, unser Profil aber im Gegenzug stärken und Aufmerksamkeit für unser Engagement gewinnen können. Und das ist es uns am Ende wert." Einen genauen Termin für den "fernsehfreien Tag" hat "Nick" noch nicht bekannt gegeben, fest steht lediglich, dass das Programm im Sommer aussetzen wird. Laut dem Nachrichtendienst "dwdl.de" ist Nick derzeit auf der Suche nach Partnern, um ein Alternativ-Angebot für Kinder schaffen zu können. Geplant seien hier sportliche oder kreative Beschäftigungen.

Neu ist die Idee einer Kampagne zur fernsehfreien Zeit nicht. Bereits 1999 forderte die kanadische Medienorganisation "Adbusters" zu einer Woche ohne TV auf. Mittlerweile haben die Initiatoren ihren Aufruf sogar zu einer "digitalen Entgiftungswoche" ausgeweitet. In dieser Zeit fordert die Organisation zusätzlich, auf alle digitalen Medien, also auch Internetdienste wie Twitter oder Facebook, zu verzichten. (pro)      

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