Trauer um Monika Deitenbeck-Goseberg

Die Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg ist am Freitag verstorben. Anfang Februar feierte sie ihren 65. Geburtstag. In diesem Jahr wäre sie in den Ruhestand gegangen. Die Theologin hat mit ihrem Einsatz für das Evangelium viele Menschen geprägt. Bei der jährlichen Allianzkonferenz in Bad Blankenburg war sie regelmäßig als Predigerin dabei.
Von Jörn Schumacher
Monika Deitenbeck-Goseberg ist mit 65 Jahren gestorben

Monika Deitenbeck-Goseberg ist am Freitag gestorben, wenige Tage nach ihrem 65. Geburtstag. Die Pfarrerin aus Lüdenscheid war eine leidenschaftliche Zeugin für Jesus. Bei der jährlichen Allianzkonferenz in Bad Blankenburg hat sie viele Bibelarbeiten gehalten. Auch beim Christival hat sie gepredigt.

Deitenbeck-Goseberg war die Tochter des früheren Mitvorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz Paul Deitenbeck. Den Glauben an Jesus weiterzugeben, war ihr ein Herzensanliegen. „Das, was ich tue, tue ich von ganzem Herzen und mit Leidenschaft. Ich liebe von ganzem Herzen Jesus, will in seiner Nachfolge sein, den Menschen zur Seite stehen und sie lieben“, sagte sie einmal im Gespräch mit pro. In ihrer Stadt baute die Pfarrerin eine Obdachlosenhilfe auf. Mit ihrer Gemeinde engagierte sie sich auch in der Flüchtlingshilfe. Zudem war sie Vorsitzende von „gott.net“, einem Verein, der mit Flyern und Plakaten christliche Botschaften in die Öffentlichkeit bringt. Bekannt sind davon etwa die Plakate an Autobahnen mit Aussagen wie: „Ich halte dich. – Gott.“

Die Kirchengemeinde Oberrahmede bei Lüdenscheid, in der Deitenbeck-Goseberg tätig war, traf sich am Freitagabend in der Kirche und trauerte um ihre Pfarrerin. „Sie wird geliebt, denn sie wollte allen mit Liebe begegnen: Obdachlosen, Ausländern, Kranken, Trauernden, Glaubenden und Suchenden. Jeden umarmte sie, für jeden holte sie aus ihrem unerschöpflichen Vorrat ein kleines Geschenk – immer mit einer Spruchkarte als Einladung zum Gottvertrauen“, erinnert sich Bärbel Wilde, bis 2008 ebenfalls Pfarrerin in Lüdenscheid und enge Wegbegleiterin Deitenbeck-Gosebergs. „Sie hatte ein weites Herz für alle. Ihre eindrücklichen Predigten haben vielen einen Anstoß zum Glauben gegeben.“ Ihre Gemeinde habe geblüht. Dabei habe die Pfarrerin „auf der Überholspur“ gelebt und sich kaum selbst geschont. Ihren Wahlspruch habe sie von ihrem Vater Paul Deitenbeck übernommen: „Dass nur für Jesus und sein Reich etwas herauskommt.“

Monika Deitenbeck-Goseberg und Bärbel Wilde präsentieren das Buch „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ zur Jahreslosung 2020, für das beide Beiträge geschrieben haben Foto: Ingrid Weiland
Monika Deitenbeck-Goseberg und Bärbel Wilde präsentieren das Buch „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ zur Jahreslosung 2020, für das beide Beiträge geschrieben haben

Ein Gesicht der Allianzkonferenz

Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener, schrieb auf Facebook, die Nachricht vom Tod Monika Deitenbeck-Gosenbergs treffe ihn „ins Herz“. „Mit Dir konnte man lachen, weinen, beten, denken, glauben, lieben, hoffen und das alles zur gleichen Zeit“, schrieb Diener. Deitenbeck-Goseberg habe einen „christuszentrierten und menschenfreundlichen Pietismus gelebt, wie kaum eine andere“. Sie sei immer für „verrückte kreative Ideen“ gewesen, um die Liebe Gottes „nochmal anders“ zeigen zu können. Diener hob ihre Arbeit besonders für Obdachlose hervor. „Und irgendwie war immer auch Dein Vater, Paul Deitenbeck, mit dabei. Als Du zum ersten Mal von ‚unserem Vater‘ sprachst, brauchte ich ein bissel um zu wissen, dass Du nicht unser aller, sondern Deinen Vater meintest. Ein Original Jesu mit originalen Kindern – so wie Du.“

Auch der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien, Jörg Dechert, teilte auf Facebook seine Erinnerungen: „Pfarrerin, Mitstreiterin, ERF Verkündigerin… (…) Jetzt darfst du mit eigenen, neuen Augen sehen, was du geglaubt hast. Und dem Jesus begegnen, dessen Zuwendung und Gnade immer schon durch die Ritzen geleuchtet hat, wenn man dir begegnet ist. Was für eine Umarmung muss das sein!“ Ihr zu begegnen, sei „ein Geschenk für viele Menschen“ gewesen. „Ich bin einer davon.“

Auch Ekkehart Vetter, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, schrieb auf Facebook, er habe „selten eine so authentische Christin kennen gelernt“ wie Monika Deitenbeck-Goseberg. Sie habe „mit Herz und Mund und Hand“ ihre Liebe zu Jesus und zu Menschen gelebt. Vetter schrieb weiter: „Du warst und bist für ganz viele Menschen in Bad Blankenburg eine ganz Besondere, Du kleine-Geschenke-Verteilerin!“

Hartmut Steeb, der bis voriges Jahr als Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz viele Jahre die Allianzkonferenz in Bad Blankenburg mitorganisierte, sagte gegenüber pro: „Nachdem es endlich gelungen war, sie einmal zur Bad Blankenburger Allianzkonferenz zu gewinnen, war sie dort gesetzt, eingepflanzt und hat die Allianzgemeinschaft durch ihre Verkündigung und die unnachahmliche liebevolle Wertschätzung für jeden Menschen geprägt. Sie stand für Evangelium in Wort und Tat. Sie hat Gottes Liebe spürbar, auch in Süßigkeiten genießbar, weitergegeben. Eine großartige Christuszeugin, authentisch, einzigartig.“

Von: Jörn Schumacher und Jonathan Steinert

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