Toleranz in Gemeinde und Gesellschaft

Auf dem Allianztag in Bad Blankenburg hat sich die Journalistin Birgit Kelle für freie Meinungsäußerung trotz eines ausgeprägten Meinungsdiktates in Deutschland ausgesprochen. Michael Diener hingegen zeigte, wie Toleranz in Gemeinden gelebt werden kann.
Von PRO
„Es gehört zu den höchsten Gütern dieses Landes, unsere Meinung frei zu sagen“, sagte die freie Autorin Kelle. „Jedoch wird eine Meinung in Deutschland kaum noch geäußert, wenn sie nicht opportun ist mit gesellschaftlichen Vorgaben.“ Deutschland bestehe lediglich aus Geschiedenen, Patchwork-Familien oder gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. „So zumindest ist das öffentliche Bild. Dass intakte Familien jedoch noch immer in der Mehrheit sind, wird kaum angesprochen. Wir unterliegen diesem Meinungsdiktat.“

In Bezug auf die Theorie der Schweigespirale der Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann erklärte Kelle: „Der Mensch neigt dazu, sich den Stärkeren anzuschließen. Dadurch entsteht eine Schweigespirale, sodass andere Meinungen nicht mehr kundgetan werden.“ Gerade Christen tendierten oft dazu, zu schweigen. „Wir müssen uns einmal selbst fragen: Wann haben wir das letzte Mal offen dafür eingestanden, was unser Leben ausmacht?“ Als Christ sei man kein Einzelkämpfer, sagte die Journalistin. „Wie Papst Benedikt der XVI. gesagt hat: Wer glaubt, ist nicht allein!“

Eine Definition von Familie nach einen christlichem Lebensbild könne nur dann entstehen, wenn Christen auch öffentlich dazu stehen, fügte Kelle hinzu. „Wie sich die kleinste Keimzelle, die Familie, bewegt, so bewegt sich auch die Gesellschaft.“

Als Christ Toleranz leben

Wie Toleranz in Gemeinden gelebt werden kann, erzählte der Vorsitzende der Evangelischen Allianz, Michael Diener. Viele Menschen in Gemeinden setzten sich für Suchtkranke, Inhaftierte und Asylbewerber ein und lebten somit Toleranz. „Der Toleranzbegriff ist nicht biblisch, allerdings ist das Toleranzverständnis seit der Aufklärung nicht denkbar ohne christlich-jüdische Wurzeln. So haben wir Menschen ganz explizit das Gebot der Nächsten- und Feindesliebe erhalten und andere höher zu achten als sich selbst.“

„Jedoch müssen Gemeinden einen begründeten Widerstand gegen eine postmoderne Uminterpretation des Toleranzbegriffs leisten“, erklärt Diener. „Wie wir mit Toleranz umgehen, müssen wir innerhalb der Gemeinden klären. Da stehen wir als Gemeinde noch am Anfang. Gerade in solchen Fragen müssen wir Maß an Jesus nehmen, um das Miteinander zu erhalten.“ (pro)
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