Tod und Flüchtlinge sind Thema bei kirchlichem Medienpreis
Die Gewinner des Robert-Geisendörfer-Preises stehen fest. Die Evangelische Kirche in Deutschland zeichnet unter anderem zwei Beiträge aus, die den Tod zum Thema haben. Andere greifen die Debatte um Flüchtlinge auf.
Die Evangelische Kirche zeichnet mit dem Robert-Geisendörfer-Preis Hörfunk- und Fernsehproduktionen aus, „die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken“
Eine Frau reist quer durch Deutschland zu ihrem sterbenden Vater. Als sie mit seinem Lebensende konfrontiert ist, stellt sie fest, zu wenig Zeit ihres Lebens mit ihm verbracht zu haben. Darum geht es in dem Hörspiel „Nicht genug“ von Chris Ohnemus und Martin Zylka für den Saarländischen Rundfunk, für das sie den Robert-Geisendörfer-Preis, den Medienpreis der Evangelischen Kirche, erhalten. Das Stück habe „den Mut, uns am Radio mit auf die letzte Reise zu nehmen – erzählerisch, klanglich und musikalisch überzeugend“, lautet die Begründung der Jury.
Den Tod auf ganz andere Weise beleuchtet der Fernsehbeitrag „Sterben für Allah? Deutsche Gotteskrieger auf dem Weg nach Syrien“ des Hessischen Rundfunks. Dafür werden Peter Gerhardt, Ilyas Mec und Ahmet Senyurt ausgezeichnet. Der Beitrag handelt von einem Schüler, der von Deutschland aus als „Gotteskrieger“ nach Syrien zieht und dort stirbt. Die Jury lobt die gründliche Recherche. Die Preisträger zeigten, wie herausfordernd das Problem der Radikalisierung junger Muslime sei.
Was es bedeutet, Flüchtling zu sein
Zwei Beiträge greifen die Flüchtlingsdebatte auf. Ein Radio-Feature von Marianne Weil widmet sich der Initiative „Cosmopolis“, die in Augsburg das „Grandhotel Cosmopolis“ mit Flüchtlingsunterkünften betreibt. Die Euphorie beim Bau ist ebenso Thema wie die mühsame Auseinandersetzung mit Behörden und die Ernüchterung, als eine Gastfamilie abgeschoben wird.
Ausgezeichnet werden auch Guido Holz und Eva-Maria Grewenig für ihre Kindersendung im MDR „Mohammed auf der Flucht“. „Das Porträt des traumatisierten Titelhelden ist von beklemmender Aktualität“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der Beitrag vermittle nachhaltig, was es bedeute, „Flüchtling aus einem Kriegsgebiet zu sein“.
Preise gehen außerdem an Julia Driesen-Rosenberg und Amrei Topcu, die sich in einer VOX-Dokumentation mit der Rolle von Frauen im Dritten Reich, ihren „Lebensmodellen und Leidenswegen“ auseinandersetzen. Weitere Preisträger sind Heike Sistig und das Team der „Sendung mit dem Elefanten“ zum Thema Freundschaft. Den Sonderpreis erhält Jürgen Domian für seine Talkshow „Domian“ (pro berichtete).
Der Robert-Geisendörfer-Preis ist der Medienpreis der Evangelischen Kirche und mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Verliehen wird der Preis am 18. September 2015 in Kooperation mit dem Radio Berlin-Brandenburg in Berlin. Je zwei Hörfunk- und Fernsehbeiträge werden jedes Jahr ausgezeichnet sowie zwei Kinderprogramme, „die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken“. Zudem gibt es einen nicht dotierten Sonderpreis für „exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen“.
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