Timothy Keller ist gestorben

Der New Yorker Pastor und Autor theologischer Bücher Timothy Keller ist gestorben. Er erlag am Freitag mit 72 Jahren seiner Krebserkrankung.
Von Jonathan Steinert
Timothy Keller

Timothy Keller ist tot. Das teilte sein Sohn über den Twitter-Kanal von Timothy Keller mit. Der Theologe, Autor, Pastor und Gründer der Redeemer Presbyterian Church in New York, starb am Freitag im Alter von 72 Jahren infolge einer Krebserkrankung. „Es gibt für mich keinen Nachteil, zu gehen. Nicht im Geringsten“, habe Keller am Ende seines Lebens gesagt.

Der Theologe litt seit drei Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im Juni 2020 teilte er auf Twitter mit, dass er sich deswegen einer Chemotherapie unterziehen würde. „Ich habe großartige menschliche Ärzte“, schrieb Keller. „Aber das wichtigste ist, dass ich den großen Arzt höchstpersönlich habe, der sich um mich kümmert“, schrieb er damals und bat um Fürbitte. Zuletzt unterzog er sich im März dieses Jahres einer Krebstherapie. Bereits 2002 hatte er Schilddrüsenkrebs.

Über seine Krankheit und den bevorstehenden Tod reflektierte er auch öffentlich. Im März 2021 etwa schrieb er einen Beitrag im Magazin The Atlantic. Darin fragte er sich, ob er seinem eigenen Rat folgen würde, den er anderen als Seelsorger angesichts des Todes gegeben hatte. „Ich kann aufrichtig und ohne jede Sentimentalität oder Übertreibung sagen, dass ich in meinem Leben noch nie glücklicher war, dass ich noch nie so viele Tage voller Trost hatte“, schrieb er. „Aber es ist ebenso wahr, dass ich noch nie so viele Tage der Trauer hatte.“

Timothy Keller ist einer der einflussreichsten amerikanischen Pastoren und geistlichen Leiter gewesen. 1989 gründete er in New York City die Redeemer Presbyterian Church, mit dem Ziel, mit dem Evangelium positiv in die Stadt hineinzuwirken und Menschen mit der Botschaft von Jesus zu erreichen. Bis 2017 war Keller Senior Pastor der Gemeinde. Danach engagierte er sich in der Organisation „City to City“ seiner Gemeinde, die Gemeindegründungen in zahlreichen Städten weltweit unterstützt und Leiter dafür ausbildet.

„Das Evangelium verändert alles“

Keller schrieb mehr als 20 Bücher. Darin beschäftigt er sich mit Fragen des Glaubens an Jesus Christus, mit Fragen der Mission in einer urbanen westlichen Gesellschaft, aber auch mit Themen der Lebensführung als Christ. Seine Bücher „The Reason of God“ und „The Prodigal God“ landeten auf der Bestsellerliste der New-York Times. In den vergangene zwei Jahren erschienen – vor dem Hintergrund seiner Krebsdiagnose – von ihm Bücher zum Thema Vergebung sowie zur Bedeutung von Ostern: „Hoffnung in Zeiten der Angst“ (Brunnen).

Anfang des Jahres hat Keller mit einer Videoserie begonnen, in der er die biblischen Bücher erklärt. „Das Evangelium ändert wirklich alles“, habe Keller immer wieder betont, schreibt Cregan Cooke, einer seiner Mitstreiter in der Redeemer Church, in einem Nachruf. Auch wenn das Herz schwer sei in der Trauer um den Tod Kellers, „so wissen wir doch, dass er im Himmel mit seinem Erlöser frohlockt“.

Gestärkt sei die Gemeinde auch durch das Evangelium, das Keller so eloquent gepredigt habe – „dass wir als Christen ewiges Leben haben, dass eines Tages alles Falsche richtig gemacht werden wird, dass jede Träne abgewischt wird und wir mit unserem Erlöser in einem Himmel und einer neuen Erde leben werden“. Das habe Keller geglaubt, gelehrt und gelebt.

Keller hinterlässt seine Frau Kathy, drei Söhne und sieben Enkel.

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