Thomas de Maizière: „Glaube ist ein wertvoller Schatz“

Thomas de Maizière gestaltete mehr als 35 Jahre Politik auf Landes- und Bundesebene mit. 2023 war er Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Am heutigen Sonntag vollendet der engagierte Protestant sein 70. Lebensjahr.
Von Johannes Blöcher-Weil
Thomas de Maizière

Thomas de Maizière gehörte zu den prägenden politischen Persönlichkeiten der beiden letzten Jahrzehnte. Unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war der Christdemokrat Chef des Kanzleramts, Verteidigungsminister- und zweimal Bundesinnenminister. Heute feiert de Maizière seinen 70. Geburtstag.

Geboren ist der Jubilar, der aus einer hugenottischen Familie stammt, in Bonn. In den 80er Jahren arbeitete er für die Regierenden Bürgermeister von Berlin, Richard von Weizsäcker und Eberhard Diepgen (beide CDU). De Maizière ist promovierter Jurist und handelte 1990 auch den deutschen Einigungsvertrag mit aus.

Danach bekleidete er wichtige Ämter in der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern. Ab 1999 war er in verschiedenen Ressorts Minister in Sachsen, seiner heutigen Wahlheimat. 2021 beendete er seine bundespolitische Karriere.

Kirche soll den Staat kritisch begleiten

Seit mehr als 20 Jahren ist der gläubige Protestant de Maizière Mitglied des Präsidiums des evangelischen Kirchentags. 2023 war er Präsident des Kirchentags in Nürnberg. Immer wieder betonte er öffentlich, wie wichtig ihm der christliche Glaube ist.

Der Jubilar sprach unter anderem beim Kongress Christlicher Führungskräfte (KcF), beim Christustag im Rahmen des Evangelischen Kirchentags oder beim Bund Katholischer Unternehmer offen darüber. „Der christliche Glaube prägt mein Leben, und die Politik gehört zu meinem Leben“, sagte er etwa beim KcF.

De Maizière ermutigte dazu, „fröhlich zu glauben, verantwortungsvoll zu leben und Brücken zu bauen“. Christen müssten selbstbewusst ihr Profil zeigen. Kirche solle den Staat kritisch begleiten. „Der Staat hat eine ordnende Funktion. Er muss das vorletzte Wort haben. Das letzte hat Gott“, sagte er einmal gegenüber der Welt am Sonntag.

De Maizière scheute sich nicht davor, sich mit der Kirche anzulegen. Vor allem in der Debatte um Missbrauch des Kirchenasyls durch die Gemeinden positionierte er sich klar. Christen müssten Erbarmen und Barmherzigkeit ausleben dürfen. Ein Rechtsanspruch auf Kirchenasyl könne daraus aber nicht erwachsen. „Kein Christ darf die Gesetze außer Kraft setzen“, sagte der CDU-Politiker.

Sein Cousin Lothar de Maizière (CDU) war 1990 für einige Monate der erste demokratisch gewählte und zugleich letzte Ministerpräsident der DDR. Der Jubilar ist seit 1985 mit Martina de Maizière verheiratet und Vater eines Sohnes und zweier Töchter.

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