Terry Jones bei Koran-Verbrennung

Nun also doch: Unter Aufsicht des umstrittenen US-Pastors Terry Jones ist am Sonntag ein Exemplar des Korans  symbolisch zum Tode verurteilt und verbrannt worden. Der bizarre Schauprozess lockte ganze 30 Personen in eine Kirche in Florida.
Von PRO

Der Koran wurde zunächst in einem im Internet übertragenen Schauprozess für schuldig befunden, zu Mord und Vergewaltigung aufzurufen und somit Millionen dieser Verbrechen ausgelöst zu haben. Für das absurde Schauspiel hatte Jones‘ langjähriger Weggefährte Wayne Sapp im "Dove World Outreach Center", einer Sekte mit einigen Dutzend Mitgliedern im US-Bundesstaat Florida, extra einen Gerichtssaal mit Richterstuhl und Zeugenstand nachgebaut.

Als Zeugen wurden ehemalige Muslime gehört, die über islamistische Gewalttaten berichteten. Wie in einem echten Gerichtsverfahren wurde das Urteil von einer Jury getroffen. Jones war nicht Teil der Jury, weil er nach eigenen Angaben in dem Fall "nicht objektiv" sei. Der verurteilte Koran wurde schließlich in der Mitte des Raumes in Kerosin getränkt und in einer großen Schale verbrannt. Zuvor hatten Besucher von Jones‘ Facebook-Seite darüber abgestimmt, auf welche Weise der Koran – natürlich nur im Falle eines Schuldspruchs – hinzurichten sei. Einige der nur etwa 30 angereisten Schaulustigen ließen sich mit dem brennenden Buch fotografieren.

Bereits im Sommer 2010 hatte Jones mit der Drohung, anlässlich des neunten Jahrestages der Anschläge vom 11. September einen Koran verbrennen zu wollen, für internationale Empörung gesorgt. Jones wurde dafür von US-Präsident Obama scharf kritisiert.

Wie "Spiegel Online" berichtet, behauptet Jones, der islamischen Welt seit damals genügend Zeit gegeben zu haben, "ihr Buch zu verteidigen". Da er aber nie eine Antwort erhalten hätte, sei die Koran-Verbrennung nun erfolgt. Jones erklärte, die Veranstaltung sei ein "einmaliges Ereignis" gewesen. (pro)

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