„Tatort“-Darsteller Milberg und der Tod

Schauspieler Axel Milberg empfindet den Tod als Einmischung in das Privatleben. Mit dem evangelischen Monatsmagazin "Chrismon" sprach er über die Angst vor dem Tod und seine Vorstellung von Gott.
Von PRO

"Ich leide unter der Vorstellung, dass wir sterben müssen", sagt Milberg in "Chrismon". Dies sei eine Einmischung ins Privatleben. "Vor allem aber ist der Tod auch eine Mahnung, das Leben zu genießen: Lass nichts anbrennen! Liebe! Pack zu! Wähle den anstrengenderen Weg statt den leichten. Gehe ein Risiko ein." Lebendig fühle er sich, wenn er Aufregung spüre wie beispielsweise beim Umzug in eine andere Stadt. "Aufgepasst, das Gefühl von Aufbruch muss bleiben!"

Milberg, der als "Tatort"-Kommissar Klaus Borowski stets mit Leben und Tod konfrontiert wird, erzählt in "Chrismon" auch von seiner Gottesvorstellung. "Je mehr man weiß, hieß es früher, desto mehr schwindet die Präsenz Gottes. Nein: desto größer ist das Staunen." Dass es etwas Göttliches gebe, vergegenwärtige der "unfassbar genaue Bauplan der Natur". Jedoch glaube er heute an einen anderen Gott als gestern oder morgen. "Ich muss überwältigt sein, ich darf mir Gott nicht wünschen und nicht wollen. Man darf den Wunsch, zu glauben, nicht mit dem Glauben selbst verwechseln. Er muss plötzlich da sein, ohne dass ich ihn herbeiwünsche."

Milberg wurde 1956 in Kiel geboren. Er war von 1981 bis 1998 Mitglied des Ensembles der Münchener Kammerspiele. Seit den 1990er Jahren ist er in vielen Fernseh- und Kinorollen zu sehen. Er ist Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Ehefrau Judith in München. Der Schauspieler ist ab dem 10. Januar 2013 in dem Film "Hannah Arendt" zu sehen. Darin spielt er deren Ehemann Heinrich Blücher.

"Chrismon" erscheint seit dem Jahr 2000 monatlich als Beilage in der "Zeit" sowie in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Mitteldeutschen Zeitung", "Schweriner Volkszeitung", "Süddeutschen Zeitung" und im "Tagesspiegel". Das Magazin ist als erweiterte Ausgabe auch im Abonnement erhältlich. Nach Angabe des Verlages erreicht es knapp eine Million Leser. (pro)

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