Tageszeitung stellt die Gretchenfrage

Zeitung mal gläubig: Die "Pforzheimer Zeitung" hat zum ersten Adventswochenende eine Sonderausgabe zum Thema Glauben veröffentlicht. Darin erzählt auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Interview von seinem Glaubensverständnis.
Von PRO

"Ist der Glaube ein Thema von gestern?" fragt sich die Redaktion der "Pforzheimer Zeitung" und kommt zu dem Schluss: "Nein." Aus diesem Grund hat sie den Glauben zum Hauptthema ihrer Samstagsausgabe gemacht. Zwar veröffentlichte sie auch vereinzelt Nachrichten, hauptsächlich jedoch konnten sich die Leser in zahlreichen Artikeln über verschiedene Aspekte des Glaubens informieren. So prägten Geschichten über Gläubige, über das Zusammenleben von Christen, Muslime und Juden, aber auch über den Stellenwert der Religion in der Gesellschaft den Großteil der Ausgabe. Auch der Diskussion um christliche Verantwortung in der Wirtschaft widmete die Redaktion einen Beitrag.

Glaube in Politik und Wirtschaft

Zahlreichen Menschen hatte die "Pforzheimer Zeitung" die so genannte Gretchenfrage gestellt: "Nun sag, wie hast du´s mit der Religion?". Neben Sportlern, Kommunalpolitikern und Kirchenvertretern erzählte auch der Katholik und baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in einem Interview von seinem Glauben: "Mein Glaube macht mich frei und sorgt dafür, dass ich mich nicht übernehme oder übermütig werde. Er gibt mir die innere Ruhe und Gelassenheit." Viele politische Fragen seien keine Glaubensfragen, jedoch basiere die deutsche Verfassung auf christlichen Werten. "Deswegen kann man sich als Christ sehr gut politisch engagieren." Kretschmann ist unter anderem Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken.

In einem Artikel über das ehemalige Vorstandsmitglied von ThyssenKrupp Automotive, Rainer Eisele, geht die Redaktion der Frage nach: Was bedeutet Verantwortung für christliche Unternehmer? Der Glaube und die aus ihm erwachsenden Überzeugungen und "die Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen" seien für Eisele "allgegenwärtig". Denn diese stellten den Ordnungsrahmen für alles Handeln – auch in der Wirtschaft.

Vier Religionen und zahlreiche Gemeinsamkeiten

Die Redakteurin Anke Baumgärtel hat sich mit Jugendlichen aus dem Christentum, Judentum, dem Islam und einem Atheisten getroffen. Diese erzählten ihr, wie die Religion ihren Alltag beeinflusse, wie sie zu ihrem Glauben kamen und schließlich wie sie Weihnachten verbringen. Baumgärtel stellte dabei fest, dass alle vier Befragten zahlreiche Gemeinsamkeiten aufweisen. So empfanden beispielsweise alle vier Jugendlichen den Advent als eine andächtige Zeit, die sie mit der Familie verbringen wollen.

Doch die "Pforzheimer Zeitung" ist in ihrer Sonderausgabe auch dem so genannten "Ersatzglauben" nachgegangen. Redakteur Michael Schenk fragt in einem Artikel, aus welchen "Ersatzreligionen sich Menschen ihr Weltbild zusammenbasteln" und welche Rolle dabei Vorbilder wie der verstorbene "Apple"-Chef Steve Jobs spielen.

Grundschule, Kloster und Glaubensquiz

Ferner stellten die Redakteure regionale Institutionen und Einrichtungen vor, in denen der Glaube gelebt wird oder von großer Bedeutung ist. So schrieb eine Journalistin über die Thematisierung von Religion in der Grundschule, eine andere porträtierte eine junge Lehrerin, die nun ein Leben im Kloster führen will. In einer breitgefächerten Auswahl von Beiträgen konnten die Leser am Samstag viele Facetten des Glaubenslebens kennenlernen – und ihr Wissen schließlich in einem Glaubensquiz testen. (pro)

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