T.B. Joshua: Vergewaltigungs- und Foltervorwürfe gegen Mega-Church-Pastor

Die BBC hat Vorwürfe von Missbrauchsopfern gegen T.B. Joshua veröffentlicht. Dem verstorbenen Pastor einer Mega-Church in Nigeria werden sexueller Missbrauch, Folter und Vergewaltigung vorgeworfen.
Von Norbert Schäfer
Die Synagogue-Church of all Nations in Lagos

Der britische Nachrichtensender BBC berichtet über Vorwürfe von Betroffenen von sexuellem Missbrauch gegen Temitope Balogun (T.B.) Joshua. Der Pastor der nigerianischen Mega-Pfingstkirche „Synagogue Church of All Nations“ (SCOAN) war 2021 verstorben. Die nun erhobenen Anschuldigungen reichen von sexuellem Missbrauch über Vergewaltigung bis zu Fällen von Folter und Zwangsabtreibungen.

Laut BBC-Bericht behaupten ehemalige SCOAN-Mitglieder – darunter fünf britische Staatsbürger –, dass Joshua die mutmaßlichen Gräueltaten begangen hat. Die Vorfälle sollen sich dem Bericht zufolge über einen Zeitraum von zwanzig Jahren auf einem geheimen Gelände der Kirche in Lagos ereignet haben. Zu den aktuellen Vorwürfen gegen den einstigen Pastor und Fernsehevangelisten hat die Kirche dem demnach nicht Stellung bezogen, aber mitgeteilt, dass frühere Behauptungen dieser Art sich als unbegründet erwiesen hätten.

„Wunderheilungen“ vorgetäuscht

Eigenen Angaben zufolge hat die BBC in einer zwei Jahre dauernden Recherche Dutzende Augenzeugenberichte zusammengetragen, darunter Fälle von Folter, Kindesmissbrauch, Auspeitschen oder der Fesselung von Menschen. Demnach gaben zahlreiche Frauen an, von dem einstiegen Pastor der Kirche wiederholt sexuell belästigt oder vergewaltigt worden zu sein. Der Sender berichtet auch über Anschuldigungen zu Zwangsabtreibungen, die innerhalb der Kirche nach mutmaßlichen Vergewaltigungen durch Joshua durchgeführt wurden.

Die „Synagogue Church of All Nations“ (SCOAN) im nigerianischen Lagos hat weltweit Anhänger. Die Kirche der Pfingstbewegung erreicht mit einem eigenen Fernsehsender und über soziale Netzwerke ein Millionenpublikum. Zehntausende aus Europa, Amerika, Südostasien und Afrika haben in der Vergangenheit die Kirche besucht, um die „Heilungswunder“ Joshuas mitzuerleben. Die BBC berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass die „Wunderheilungen“ vorgetäuscht wurden.

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