Für den kommenden Samstag hat Papst Franziskus zum Beten und Fasten für den Frieden in Syrien aufgerufen. Broder nennt das eine „Frivolität”. Stattdessen fordert er vom Pontifex, seine „Autorität” einzusetzen, etwa, indem er „an weltliche Mächte” appelliert. „Er könnte sagen: ‚Es reicht!’, Putin einen Ehrenplatz in der Hölle versprechen und Obama die Seligsprechung anbieten, damit er in die Gänge kommt”, schreibt Broder.
Denn der Papst sei eine geistige Instanz, die nicht nur von Gläubigen anerkannt werde, sondern auch von Gegnern der katholischen Kirche: „Atheisten, die ‚Es-gibt-keinen-Gott’-Kampagnen organisieren; Feministinnen, die gegen die repressive Sexualmoral der Kirche demonstrieren; Homosexuelle, die ihre Partnerschaften Ehen gleichgestellt sehen möchten.” Beinahe jeder wünsche sich, dass der Papst seine Lebensart anerkenne. „Wie rebellische Kinder, die von zu Hause ausgezogen sind und alles ablehnen, wofür die Eltern stehen – sich aber regelmäßig einen Scheck abholen.”
„Gott hat schon öfter versagt. Er hat die Hilfeschreie der Armenier vor 98 Jahren nicht gehört, den Untergang der ‚Titanic’ verschlafen und am 11. September 2001 ein Seminar für himmlische Führungskräfte besucht”, erklärt der Publizist weiter. Insofern sei ein schlichter Gebetsaufruf möglicherweise nicht die beste Idee. (pro)