„Seit Jahrhunderten fragen sich die Menschen, ob es Figuren aus der Heiligen Schrift wirklich gegeben hat und ob die Geschichten und Gleichnisse auf Tatsachen beruhen“, erklärt „SuperRTL“-Programmdirektor Carsten Göttel in einer Vorankündigung der neuen Dokureihe „Geheimnisvolle Geschichte“. In zehn Folgen will der Sender Antworten auf eben diese Fragen der Menschen geben. Wer war Jesus Christus? Wie hat er die Menschen beeinflusst? Wo kam er her, was trieb ihn an? Nicht nur diesen, auch weiteren umfassenden Fragen will sich SuperRTL widmen. Entsprechend viel Sendeplatz bieten die Verantwortlichen den Dokumentationen, die teils vom amerikanischen TV-Sender „National Geographic“, teils von „SuperRTL“ selbst produziert wurden. Bis Weihnachten werden immer sonntags um 20.15 Uhr jeweils zwei 60-minütige Folgen ausgestrahlt. Die Reihe beginnt mit „Die Suche nach Noah“ und „Kain und Abel – Der Brudermord“.
Geschichten des Alten Testaments unter die Lupe genommen
Nach eigenen Angaben wollen die Macher in der ersten Sendung der Frage nachgehen, ob es Noah wirklich gegeben habe und „was damals tatsächlich passiert sein könnte“. In der zweiten Folge über Kain und Abel bietet der Sender neben einer historischen Bestandsaufnahme einen Vergleich zwischen dem biblischen Verständnis der Geschichte des „Brudermordes“ und der im Koran niedergeschriebenen Geschichte bieten. „Das goldene Zeitalter von David und Salomo“ und „Jäger der verlorenen Bundeslade“ sind zwei weitere Folgen des alttestamentarischen Teils der Reihe, in der letzten Sendung beschäftigt sich „SuperRTL“ mit der „Offenbarung des Johannes“, dem letzten Buch des Neuen Testaments, und – so der Sender – „stellt die Prophezeiungen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten auf den Prüfstand“.
Leben von Jesus Christus nachvollzogen
Um die verschiedenen Abschnitte im Leben Jesu Christi geht es in vier weiteren Folgen der „Geheimnisvollen Geschichte“. „Vielleicht bestand das eigentliche Wunder im Stall von Betlehem vor allem darin, dass Mutter und Kind die Geburt gesund überlebten“, mutmaßt „SuperRTL“ in Anbetracht der schwierigen Geburtsumstände Jesu in der Vorankündigung der Folge „Jesus von Nazareth – Mensch, Messias und Märtyrer: Die Geburt“. Obwohl wenig über die Jugendjahre Jesu bekannt ist, untersuchen die Macher in einer Folge auch diese. Eine wissenschaftliche Erklärung für die in der Bibel dokumentierten Heilungen durch Jesus und seine Jünger sucht der Sender in der Folge „Der Wunderheiler“, bevor sich ein letzter Teil der Reihe mit der Entwicklung des Christentums nach der Kreuzigung beschäftigt.
„Spurensuche, deren Reiz sich niemand entziehen kann“
„SuperRTL“ will seine Zuschauer über das Christentum informieren. Ein gutgemeintes Anliegen, doch vor dem Start der deutschen Erstausstrahlung bleiben zahlreiche Fragen offen. Zum Bespiel warum sich der Sender in einer Folge, der „Suche nach dem Heiligen Gral“ widmet und selbigen als eines der „großen Rätsel des Alten Testaments“ bezeichnet. Auch die Reihenfolge der Sendungen verwirrt. Die Folge über den „Heiligen Gral“, der das Blut Jesu enthalten haben soll, wird zwischen Kain und Abel und der Geschichte Davids und Salomos eingeordnet, „Die Offenbarung“ läuft vor den Sendungen über Jesus. „Wir freuen uns, mit diesen hochwertigen Dokumentationen zu zeigen, wie einige der großen Mysterien der Menschheit mittels neuester Technik entschlüsselt werden konnten“, schreibt Göttel in der Vorankündigung der Sendereihe und bezeichnet diese als „Spurensuche, deren Reiz sich niemand entziehen kann“. Bleibt zu hoffen, dass wissenschaftliche Fakten diesen Reiz ausmachen. Der „Heilige Gral“ zumindest – so viel steht fest – ist nirgendwo in der Bibel erwähnt, sondern verdankt seinen Bekanntheitsgrad der mittelalterlichen Erzählliteratur.
