„Süddeutsche Zeitung“: „Gottes Wort in der Olympiahalle“

M ü n c h e n (PRO) - In ihrer heutigen Ausgabe berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) von der Evangelisationsveranstaltung "ProChrist2006" in München. In dem Artikel mit der Überschrift "Bekehrung via Satellit" zeigt der Autor Matthias Drobinski, weshalb "ProChrist"die deutschen Protestanten eint.
Von PRO

Die „Süddeutsche Zeitung“, die nicht immer und unbedingt für ihre positive Berichterstattung über christliche Themen bekannt ist, räumt der Evangelisationsveranstaltung in ihrer aktuellen Ausgabe fast die ganze Seite Drei ein. In dem Artikel wird deutlich, was die Mitarbeiter und vor allem den Hauptredner Ulrich Parazany, der sich selbst als junger Mann bekehrte, antreibt: „Wir können unsere Schuld bekennen und unser Leben neu anfangen.“

Jesus Freaks und gesteifte Blusen

Auf der Tribüne der Olympiahalle zeigt sich ein ungewöhnliches Bild: „Oben auf der Empore steht freundschaftlich die katholische Schönstatt-Bewegung neben der stramm evangelikalen ‚Sammlung um Bibel und Bekenntnis‘, haben die Frauen der Heilsarmee mit ihren frisch gestärkten Blusen ihren Platz neben den gepiercten Jesus Freaks gefunden“, beobachtet Drobinski. Ein Teilnehmer kommentiert das Neue: „Egal, was die Gruppen hier im einzelnen trennen mag, wir rücken immer enger zusammen, je mehr wir eine Minderheit bilden.“

Aber nicht nur die verschiedenen evangelikalen Freikirchen scheinen durch „ProChrist“ zueinander zu finden. Sogar der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, reiht sich in die Gesellschaft mit ein. Auch er ruft dazu auf, in die Münchner Olympiahalle zu kommen. Ebenso der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich. Er hat zum Auftakt der Evangelisationsveranstaltung ein Grußwort gesprochen. „Das sagt viel über den gestiegenen Stellenwert von ‚ProChrist‘ im deutschen Protestantismus“, konstatiert „SZ“-Autor Drobinski.

Vor zehn Jahren sei das noch nicht möglich gewesen. Damals habe „ProChrist“ als Veranstaltung der evangelikalen Szene gegolten, die den „Mainstream-Protestantismus“ als zu liberal kritisierte, so der Schreiber. Deshalb stellt er fest: „Es hat sich etwas verändert in der evangelischen Frömmigkeit. Wer in der Gemeinde geblieben ist und sich nicht der großen Zahl der treuen Fernstehenden zugeschlagen hat, ist frommer als noch vor ein paar Jahren.“

Die Protestantismus präsentiert sich also neu: Er wirbt mit Superlativen wie dem „größten Gottesdienst Europas“ und der „kleinsten Kirche der Welt“, schwingt mit Gospel und Softrock und selbst der jüngere Teil des Publikums ist „einfach zu seriös, als dass er in Ekstase fallen würde wie einst die Jünger, als der Heilige Geist auf sie herab kam“, beobachtet der Journalist. „Wer fragt da noch nach der Nüchternheit des Protestantismus, wo er doch ohnehin gerade ziemlich grau daherkommt?“

Mit Zweifeln überraschen

Auch über die Predigt von Pfarrer Parzany schreibt Drobinski ausführlich. Mit dem Thema „Zweifeln und Staunen“ möchte „ProChrist“ überraschen. Parzany erläutert: „Man erwartet von uns Christen, dass wir für den Glauben werben – ich werbe aber zunächst einmal dafür, dass die Menschen an der scheinbaren Stabilität ihrer Lebenshäuser zweifeln.“ Dann macht er eine Pause: „Kommt ihnen der Zugang überraschend vor? Dann staunen Sie!“ Und scheinbar lassen sich am Ende, als Parzany anbietet nach vorne zu kommen und zu beten, einige überraschen. Und Parazany muss nicht lange warten, da kommen bald so viele, dass der Raum vor der Bühne voll ist, und dann sprechen sie ihm das Gebet nach: „Mein Leben soll von nun an dir (Jesus) gehören.“

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