Suchen und Spenden

Im Internet suchen und dabei noch Gutes tun. Christian Zalesky, Betriebswirt und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Sozialunternehmens "Benefind", will mit seiner gleichnamigen Internet-Suchmaschine www.benefind.de Spenden für gemeinnützige Organisationen sammeln. Von den Suchanfragen profitieren auch rund 40 christliche Werke.
Von PRO
Mit Online-Werbung wird in Deutschland jede Menge Geld verdient. So beziffert etwa der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) das Bruttowerbevolumen für das Jahr 2011 auf insgesamt 6,23 Milliarden Euro. Und die Branche wächst schnell. Warum diesen Trend nicht nutzen und von dem Werbekuchen einen Teil für karitative Hilfsorganisationen abzweigen? So dachte Zalesky und betreibt nun seit zwei Jahren und mit vier Mitarbeitern ehrenamtlich die Suchmaschine "Benefind". Lediglich die laufenden Betriebskosten werden derzeit aus den Werbeeinnahmen finanziert.

Die Technik ist einfach. Die Suchmaschine wird unterstützt und gespeist von Bing, der Suchmaschine von Microsoft, der nach Google zweitgrößten Suchmaschine. Suchanfragen, die man an "Benefind" (bene = lat. "gut", find = engl. "finden") richtet, werden an Bing übermittelt. Von dort erhält "Benefind" dann die Trefferliste. Dazu erscheint eine Anzahl von Werbeeinblendungen, die von Yahoo bereitgestellt werden. Klickt der Benutzer eine Werbung an, überweist Yahoo an "Benefind" eine "Vermittlungsprämie", die größtenteils wiederum an die Hilfsorganisationen als Spende weitergeleitet wird.

Die Beträge für lediglich einen Werbe-Klick sind nicht hoch, doch umgerechnet einen Cent spendet man schließlich bei jeder zweiten Suchanfrage über "Benefind" an karitative Einrichtungen. Zalesky: "Allein über Suchmaschinen-Werbung werden jährlich etwa zwei Milliarden Euro umgesetzt. Mit ‚Benefind‘ möchten wir einen Teil dieser immensen Summen für Hilfsorganisationen nutzbar machen." Die Internetsuche "Benefind" ist im Juli 2009 mit zehn Hilfsorganisationen an den Start gegangen. "Mittlerweile haben sich fast 600 Hilfsorganisationen registriert“, so Zalesky gegenüber pro. Die täglichen Zugriffszahlen werden derzeit nicht veröffentlich. "Im Vergleich zu Google oder Bing sind wir zwar noch sehr klein, aber ‚Benefind‘ wächst kontinuierlich", so Zalesky.

2.000 Euro durch Klicks

So hat etwa die Tierschutzorganisation "Peta" im vergangenen Jahr rund 2.000 Euro bei "Benefind" erwirtschaftet. Auch Werke mit christlichem Hintergrund haben sich bei der Suchmaschine in die Liste der unterstützten Organisationen eingetragen, darunter "World Vision Deutschland", die Heilsarmee Leipzig oder das humanitäre Hilfswerk "Humedica". Über seine Erfahrung mit "Benefind" berichtet Steffen Richter, Pressesprecher von "Humedica", gegenüber pro: "Aufgrund des bisherigen Kontakts zur Initiative ‚Benefind‘ können wir ein positives Fazit der Kooperation ziehen. Die Internetpräsenz ist professionell aufgestellt, die durch die ‚Benefind‘-Suchmaschine erwirtschafteten Erlöse wurden uns, wie versprochen, zeitnah überwiesen. Aus unserer Sicht steht ‚Benefind‘ als Charity-Aktion für die gelungene Umsetzung einer guten Idee zugunsten entsprechend guter Zwecke."

Um eine Hilfsorganisation seiner Wahl zu unterstützen, muss sich der Nutzer nicht anmelden. Es reicht, seine favorisierte Organisation aus einer Liste auszuwählen. Um von "Benefind" unterstützt zu werden, müssen Organisationen den Freistellungsbescheid der Finanzbehörde einreichen und ihre Gemeinnützigkeit nachweisen. Strengere Prüfkriterien gibt es bislang nicht. Trägt eine Organisation das Spendenprüfzertifikat des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), wird das in der Auflistung als zusätzliche Information berücksichtigt. Für Transparenz sorgt eine Informationsseite für jede Hilfsorganisation, die einen Weblink zur Homepage anbietet und auf der man auch erfährt, welche Beträge bereits von "Benefind" überwiesen wurden. (pro)
http://www.benefind.de/
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