Studie: Internet hauptsächlich Informationsquelle

Für die meisten Internet-Nutzer stehen die Infotainment-Qualitäten des Web im Vordergrund. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die der Webspeicheranbieter "RapidShare" in Kooperation mit dem Online-Portal "PC Welt" durchgeführt hat. Zwar werden auch online Beziehungen geknüpft und gelebt, doch wir verhalten uns dabei anders als offline.
Von PRO

Für die Studie „Das Leben geht Online“ konnten Nutzer der Plattform RapidShare.com sowie Leser des Online-Portals der Fachzeitschrift „PC Welt“ einen Fragebogen mit insgesamt zehn Fragen ausfüllen. Die überwiegende Mehrheit der 427 Teilnehmer war männlich, die Hälfte zwischen 13 und 25 Jahre alt.

Internet ist Information

Mehr als drei Viertel der Befragten schreiben dem hohen Informationswert des Internets eine große Bedeutung für ihre Lebensqualität zu. Fast ebenso wichtig ist die Kommunikation über das Netz. Dementsprechend stark sind diese Aktivitäten in den Alltag integriert: Mehr als drei Viertel der Befragten nutzen das Internet täglich für diese Zwecke. Das Verschwinden von sozialen Netzwerken wie Blogs, Communities und Foren würde die Lebensqualität von rund 40 Prozent der Befragten beeinträchtigen.

Aus der ARD/ZDF-Online-Studie 2007 lässt sich eine ähnliche Tendenz ablesen. Über 70 Prozent der Befragten gaben hier an, dass sie das Internet überwiegend dafür nutzen, Informationen zu finden. Darüber hinaus senden und empfangen 80 Prozent mindestens einmal wöchentlich E-Mails. Online-Communitys besuchen dagegen nur 9 Prozent.

„Das Gegenüber wird schneller uninteressant“

Die „RapidShare“-Studie untersuchte auch, ob sich Internet-Nutzer im Web anders als im „wirklichen“ Leben verhalten. Die Befragten gaben an, dass sie das Interesse an ihrem Gegenüber im Netz deutlich schneller verlieren und den Kontakt vergessen, sobald er nicht mehr aktuell ist. Darüber hinaus gehen die Befragten im Internet aktiver auf andere zu, geben aber weniger über sich preis. Tiefgründige Gespräche führen sie eher im direkten Kontakt. „Eventuell liegt das daran, dass sie noch nicht entschieden haben, ob sie den Online-Freund auch in der realen Welt in ihren Bekanntenkreis aufnehmen würden“, schreiben die Autoren der Studie.

„Zwei unterschiedliche Beziehungswelten“

Um das herauszufinden, müsste man die Online-Bekanntschaft treffen. Dies tun jedoch nur wenige. Fast 70 Prozent bekommen ihre Freunde aus dem Netz nie oder selten zu Gesicht. Lediglich 4 Prozent lernen ihre Internet-Bekanntschaften „immer“ oder „fast immer“ im wirklichen Leben kennen. Davon sind ein Drittel junge Erwachsene im Alter zwischen 19 und 25 Jahren und 17 Prozent Jugendliche. Die ältere Generation ist deutlich zurückhaltender.

„Im Bezug auf soziale Beziehungen scheinen also zwei Welten zu existieren“, folgern die Autoren der Studie. „Die eine ist online, die andere offline und es gibt nur wenige Freunde, mit denen man in beiden lebt“. Dieses Ergebnis werde von der Tatsache untermauert, dass lediglich 20 Prozent der Teilnehmer der Meinung sind, dass sie ohne das Internet weniger Freunde hätten.

Das Netz scheint demnach weniger als Social- und vielmehr als Infotainment-Web zu fungieren. Beziehungen dienen vorrangig dem Austausch von Informationen, Spaß und dem Vertreiben von Langeweile. Ohne das Internet hätten mehr als 70 Prozent der Teilnehmer „weniger Spaß“ und für 60 Prozent wäre das Leben „langweiliger“. Rund 90 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie ohne das Internet weniger Informationen zur Verfügung hätten.

Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie bestätigen auch diese Ergebnisse. Während 90 Prozent der Befragten angaben, dass sie das Internet nutzen, weil sie sich „informieren möchten“ und 70 Prozent damit „Spaß haben“ wollen, taten dies nur 7 Prozent, „um sich nicht allein zu fühlen“. (PRO)

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