Studie: In 20 Jahren ist jeder vierte Mensch ein Moslem
Bis zum Jahr 2030 wird die muslimische Bevölkerung weltweit wahrscheinlich um 35 Prozent anwachsen. Das geht aus einer umfangreichen Studie des amerikanischen des Forschungsinstitutes "Pew Research Center" hervor. Derzeit leben rund 1,6 Milliarden Menschen muslimischen Glaubens auf der Welt, im Jahr 2030 sollen es 2,2 Milliarden sein.
Von PRO
Foto: reway2007 (flickr)
Die Forscher sagen, dass die muslimische Bevölkerung in den kommenden zwei Jahrzehnten global bis zu doppelt so schnell anwächst wie die nicht-muslimische. Das Wachstum betrage bei den Muslimen 1,5 Prozent pro Jahr, und bei Nichtmuslimen 0.7 Prozent. Wenn dieses Wachstum beibehalten werde, würden in 20 Jahren Muslime 26,4 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, die dann voraussichtlich aus 8,3 Milliarden Menschen besteht. Derzeit leben rund 6,9 Milliarden Menschen auf der Erde, und 23,4 Prozent davon sind Muslime.
Dennoch erwarten die Wissenschaftler, dass die Zuwachsrate der Muslime in den kommenden zwei Jahrzehnten etwas langsamer ansteigt als noch in den vergangenen zwei Jahrzehnten. In den Jahren zwischen 1990 und 2010 wuchs die muslimische Bevölkerung weltweit um rund 2,2 Prozent pro Jahr.
Die meisten Muslime (60 Prozent) werden 2030 im Pazifischen Raum leben. 20 Prozent leben dann im Nahen Osten und in Nordafrika. Pakistan wird wahrscheinlich Indonesien als Land mit der größten muslimischen Bevölkerung überholen. In Europa und Amerika werden Muslime auch weiterhin einen sehr geringen Anteil ausmachen, so die Forscher, doch auch dort wird ihr Anteil anwachsen.
In Europa wird die Zahl an Muslimen von derzeit 44,1 Millionen auf schätzungsweise 58,2 Millionen im Jahr 2030 anwachsen, sagen die Schätzungen. Damit betrage ihr Anteil dann nicht mehr wie jetzt 6 Prozent, sondern 8 Prozent. In Deutschland leben derzeit etwa 4,1 Millionen Menschen muslimischen Glaubens (5 Prozent der Gesamtbevölkerung). Im Jahr 2030 sollen es 5,5 Millionen sein (7,1 Prozent).
Am größten soll der Zuwachs innerhalb Europas in Frankreich sein. Derzeit leben dort 4,7 Millionen Muslime, im Jahr 2030 sollen es 6,8 Millionen sein. Ihr Anteil stiege damit von 7,5 Prozent auf 10,3 Prozent an. In Großbritannien wird es dann voraussichtlich 8,2 Prozent Moslems in der Gesamtbevölkerung geben. Heute sind es 4,6 Prozent. In Österreich soll der Anteil von derzeit 5,7 auf 9,3 Prozent steigen. In Schweden steigt er von 4,9 auf 9,9 Prozent. In Belgien von derzeit 6 Prozent auf 10,2 Prozent.
Die europäischen Länder mit der größten muslimischen Bevölkerung sind im Jahr 2030 voraussichtlich der Kosovo (93,5 muslimischer Anteil), Albanien (83,2 Prozent), Bosnien-Herzegowina (42,7 Prozent), Mazedonien (40,3 Prozent), Montenegro (21,5 Prozent), Bulgarien (15,7 Prozent), Russland (14,4 Prozent), Georgien (11,5 Prozent), Frankreich (10,3 Prozent) und Belgien (10,2 Prozent).
In den USA wird sich die Zahl der dort lebenden Muslime von jetzt 2,6 Millionen auf 6,2 Millionen im Jahr 2030 erhöhen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird sich von jetzt 0,8 Prozent auf 1,7 Prozent in 20 Jahren erhöhen.
Weltweit gesehen werden die sunnitischen Muslime weiterhin die Mehrheit unter den islamischen Strömungen haben: im Jahr 2030 machen sie wahrscheinlich 87 bis 90 Prozent aller Muslime aus. Derzeit leben rund drei Viertel der Muslime (74,1 Prozent) in 49 Ländern mit einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung. Mehr als ein Fünftel der Muslime 23,3 Prozent) leben in Ländern, wo sie die Minderheit bilden. Nur drei Prozent leben in entwickelteren Ländern wie in Europa, Nord-Amerika oder Australien, Neuseeland und Japan.
In den acht Ländern mit muslimischer Mehrheit, in denen Mädchen die kürzeste Schulzeit genießen, ist die Geburtenrate besonders hoch (5 Kinder pro Frau), stellten die Forscher fest. Die Geburtenrate liegt im Durchschnitt in der muslimischen Bevölkerung bei 2,3 Kindern pro Frau. Ausnahme sind die Palästinensergebiete, wo die Geburtenrate bei 4,5 Kindern liegt, wo jedoch ein Mädchen im Durchschnitt 14 Jahre lang eine Ausbildung erhalten kann. (pro)
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