Studie: 64 Prozent haben große Angst vor Desinformation

Fake News, Verschwörungstheorien, Kampagnen zur Desinformation: Die große Mehrheit der Deutschen sorgt sich um die gesellschaftlichen Folgen von Falschnachrichten.
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Die Angst der Menschen in Deutschland vor Desinformation nimmt zu. 64 Prozent haben große oder sehr große Angst vor Falschinformationen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, wie eine Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung ergab, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Das sind acht Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren.

Nur der Klimawandel und die Spannungen zwischen Europa und Russland bereiten demnach noch mehr Menschen Sorgen. Zuerst hatte das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag) über die Studie berichtet.

Die Furcht vor Falschnachrichten zieht sich demnach durch alle Gesellschaftsschichten. Der größere Teil der Befragten sorgt sich vor Verschwörungstheorien oder gezielter Desinformation, eine kleinere Gruppe hält die Nachrichten der etablierten Medien für von den Mächtigen gesteuerte Fake News.

Vertrauen in Öffentlich-Rechtliche sinkt

Der Anteil der Menschen, die der politischen Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien vertrauen, sank laut der Erhebung in den letzten drei Jahren von 78 Prozent auf 70 Prozent. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen: Im Westen halten der Studie zufolge etwa 73 Prozent der Bürgerinnen und Bürger politische Nachrichten der Öffentlich-Rechtlichen für glaubwürdig, im Osten nur 58 Prozent.

Auch je nach Parteipräferenz gibt es große Unterschiede: Unter den Wählern der Grünen vertrauen 96 Prozent den öffentlich-rechtlichen Medien, unter den SPD-Wählern 81 Prozent. Bei den CDU/CSU-Anhängern sind es 78 Prozent. Die FDP-Wähler halten zu 65 Prozent die öffentlich-rechtlichen Medien für glaubwürdig, bei den AfD-Wählern sind es nur 16 Prozent.

Die Studie mit dem Titel „Welchen Nachrichten kann man noch trauen?“ basiert auf zwei aktuellen Umfragen: Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap interviewte 4.247 Personen, das Markt- und Meinungsforschungsinstitut USUMA 5.511 Personen.

epd
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