Die Polizei hatte den pensionierten Polizisten nach seiner Predigt im Londoner Stadtteil Wimbledon in Gewahrsam genommen. Sie warf ihm vor, mit seinen „homophoben Aussagen“ Menschen zu verängstigen, gefährden und zu beleidigen. Dies erklärte Miano in einem YouTube-Video, das am Mittwoch online ging.
Passantin fühlt sich belästigt
Laut der amerikanischen Tageszeitung Christian Post hatte Miano über Verse aus dem Thessalonicher-Brief gepredigt. Nachdem er 25 Minuten über Sünde und Sexualmoral gesprochen hatte, wurde er von Polizisten unterbrochen. Eine Passantin habe sich durch seine „homophoben Aussagen“ belästigt gefühlt.
Im Gespräch mit den Polizisten stellte Miano klar, dass er Homosexuelle nicht hasse, sondern dass er gegen alle Formen der sexuellen Zügellosigkeit predige. Er liebe alle Menschen und wolle ihnen vom Glauben weitererzählen. Miano musste anschließend aufs Revier und wurde verhört. Die Polizei nahm von ihm Fingerabdrücke und machte einen DNA-Test. Zudem sei er zu seinem Glauben, seiner Haltung zur Homosexualität und seiner Meinung zur Nächstenliebe befragt worden.
Die Organisation „Sports Fan International“, die den Einsatz am Rande des größten Tennisturniers der Welt organisiert hatte, schaltete sofort einen Anwalt ein. Im YouTube-Video äußerte Miano die Hoffnung, dass er eine Kopie der Befragung erhalte, „weil dies die Welt wirklich hören sollte“. In seiner Zelle habe er anschließend in der Bibel gelesen, Lieder gesungen und sei ganz ruhig geworden.
Bedenkliche Entwicklung
Obwohl er mit einem längeren Gefängnisaufenthalt gerechnet habe, entließ ihn der Polizeidirektor nach wenigen Stunden hinter Gittern ohne weitere Maßnahmen. Er würde diese Aktion jederzeit wiederholen, weil er nichts Ungesetzliches getan habe, erklärte er in der Christian Post. In seinem Blog schreibt Miano, dass Großbritannien und die USA in der Behandlung und Kriminalisierung der Christen nicht mehr weit auseinanderlägen: „Ich wurde verhaftet, weil ich vom christlichen Glauben erzählt habe. Das ist schon irreal. Ich zweifle nicht daran, dass Christen irgendwann nicht nur dafür verhaftet werden, was sie sagen, sondern auch dafür, was sie glauben.” (pro)