In einer Rede vor 500 Studenten der El-Manar-Universität in Tunesiens Hauptstadt Tunis sagte Steinmeier Ende Januar: „Ich bin Christ und bin in der protestantischen Kirche aktiv. Natürlich hat mein Christsein mit meinem Handeln in der Gesellschaft zu tun: Meine Religion gebe ich nicht an der Garderobe ab, wenn ich morgens ins Büro gehe.“ Sein Glaube inspiriere das, was er tue, sagte Steinmeier. Aber der dürfe nicht selbst „zum Gegenstand der Politik“ oder „zur Waffe gegen Andersgläubige“ werden.
Die Wochenzeitung Die Zeit hat in ihrer aktuellen Ausgabe Auszüge der Rede abgedruckt. Steinmeier betonte, dass Religion gut sein könne für eine Gesellschaft, sofern sie niemanden ausgrenze. Sie müsse für „das Wohl des ganzen Stadtteils“ da sein. Demokratie brauche einen ethischen Nährboden. Dabei könne Religion helfen. Der Minister zitierte mehrfach die Aufforderung aus dem Ersten Petrusbrief: „Ehret jedermann.“ Dies gelte nicht nur gegenüber Christen. Auch Muslime gingen davon aus, dass Gott die Menschen verschieden geschaffen habe. In „dieser Vielfalt haben wir einander zu achten“.