Steinbach: „Nordkorea gehört zu den repressivsten Systemen“

Die Unions-Politikerin Erika Steinbach hat Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea angemahnt. Das diktatorische Regime gehöre zu den "repressivsten Systemen" kommunistischer Ausrichtung. Auch Christen würden unter Staatsführer Kim Jong-il verhaftet, gefoltert und getötet, erklärten Experten bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Von PRO

Sorge macht der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe "Menschenrechte und humanitäre Hilfe" der Unions-Fraktion im Bundestag nicht nur das Leid der Gefangenen, sondern auch die Zukunft des Landes. Wenn Menschen über Jahrzehnte in Lagern Folter und Prügel erführen, erlösche irgendwann die Kraft, sich zur Wehr zu setzen. Das System der Unterdrückung werde sich auch mit einem Wechsel der Macht vom "Vater auf den Sohn" nicht gravierend ändern, fürchtet Steinbach. Staatsführer Kim Jong-il gilt schon seit Jahren als schwer krank. Eine Veränderung im Staat müsse "von innen heraus kommen", sagte Steinbach. Das erachte sie allerdings als schwierig. Der Wille der Menschen unter dem Regime sei mittlerweile gebrochen.

China ist "Bruder im Geiste"

Sorgen macht Steinbach auch "der Bruder im Geiste" Nordkoreas: China. Das Land leiste Beihilfe zu den Verbrechen. Dem stimmte auch der Vorstandssprecher der "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte" (IGFM), Martin Lessenthin, zu. "China schützt das Regime in Pjöngjang", erklärte er. So würden Flüchtlinge aus Nordkorea von der chinesischen Regierung zurück in ihre Heimat geschickt – ohne Rücksicht auf ihr Schicksal. Derzeit verzeichne die IGFM eine Verstärkung des Flüchtlingsstroms nach China und Thailand. Noch im Jahr 2004 hätte Thailand 40 nordkoreanische Asylsuchende registriert, 2010 seien es bereits 2.482 gewesen. Während die Fliehenden in Thailand aufgenommen würden, müssten sie in China abtauchen, um nicht wieder in Gefangenschaft zu geraten.

Pastor Rainer Wagner, Vorsitzender der "Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft", erinnerte daran, dass auch zahlreiche Christen in Nordkorea in Gefangenschaft säßen. Dort würden "alle christlichen Regungen in brutalster Weise niedergedrückt". "Der Kommunismus, unter dem wir hier in der DDR zu leiden hatten, ist heute in China oder in Nordkorea", sagte er und führte in Anspielung auf die "Linke" fort: Vor diesem Hintergrund sei es eine "Katastrophe", dass sich Politiker in Deutschland Gedanken über Wege hin zum Kommunismus machten. Wagner appellierte an Christen in ganz Deutschland, sich mit dem Thema Kommunismus und ihren verfolgten Glaubensgeschwistern zu beschäftigen. (pro)

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