Darin sollen Muslime über ihren Glauben berichten, teilte SWR-Intendant Peter Voß auf der Rundfunkratssitzung am heutigen Freitag mit. Gesprochen würden die Beiträge von den Autoren selbst. Dabei werde das „Islamische Wort“ wissenschaftlich begleitet, so der SWR-Intendant. Verantwortlich für die Sendung sei die SWR-Fachredaktion „Religion, Kirche und Gesellschaft“.
Mögliche Themen seien unter anderem: „Was heißt im Islam Barmherzigkeit? Worauf hoffen Muslime, was gibt ihrem Leben Halt und Orientierung? Wie können sie als gläubige Muslime diese Gesellschaft und diesen aufgeklärten Staat des Grundgesetzes positiv mitgestalten?“.
Als erste Autoren des Angebots in deutscher Sprache stünden der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, und Bekir Alboga von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion fest. Die beiden weiblichen Autoren seien noch nicht benannt.
Das „Islamische Wort“ werde keine Verlautbarung der islamischen Verbände in Deutschland sein, sagte der Intendant weiter. Positionen, die mit dem Grundgesetz kollidierten, hätten darin keinen Platz. Die redaktionelle Verantwortung liege allein beim SWR. Wenn der Sender genügend Erfahrungen gesammelt habe, könne das Angebot später auch ins Radio kommen, sagte Voß vergangene Woche im Magazin „Focus“.
Von allen Zuwanderern dürfe man erwarten, dass sie sich „in unsere europäische und deutsche, freiheitliche und demokratische Kultur“ einfügten, sagte Voß. Aber dafür müssten ihnen auch positive Angebote gemacht werden. Dazu gehöre auch eine authentische Glaubenssendung, denn „wir dürfen die große Zahl von Muslimen in unserem Land, die Teil dieser Gesellschaft sind, die Steuern und Rundfunkgebühr zahlen, nicht dem Einfluss von Fanatikern überlassen“. Hassprediger hätten im SWR keine Chance.
Das Treffen in Mainz war für Voß zugleich die letzte reguläre Rundfunkratssitzung seiner Amtszeit. Er scheidet am 30. April aus dem Amt und übergibt dann an Peter Boudgoust.