Spuk um die Elfenbeauftragte beendet

Das niedersächsische Verkehrsministerium hat den Einsatz einer Elfenbeauftragten klar abgelehnt. Wie das Ministerium in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber NDR online mitteilt, sei Spiritualität kein geeignetes Mittel, um den Straßenverkehr sicherer zu machen.
Von PRO
Zauberwesen wie Elfen, Feen (Symbolbild) oder Trolle sollen dafür verantwortlich sein, dass sich auf der A2 Autobahnunfälle ereignen

Der Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Friedhelm Fischer, ist einen Schritt zu weit gegangen. Weil der Behörden-Chef verschiedene Unfallschwerpunkte durch eine Elfenbeauftragte kontrollieren ließ, musste er laut einem Bericht der Bild-Zeitung jetzt zum Rapport ins Ministerium. Ministeriumssprecher Eike Frenzel wird in dem Blatt zitiert: „Man hat sich darauf verständigt, dass es solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr geben wird.“

Im Juni hatte die selbst ernannte Elfenbeauftragte Melanie Rüter zwei Behördenmitarbeiter auf einer Kontrollfahrt begleitet. Nach eigenen Aussagen konnte sie dabei an fünf Unfall- und Stau-Schwerpunkten Elfen besänftigen, die sonst durch den Eingriff in ihren Lebensraum für die Unfälle sorgten. Sie ist der Meinung, dass sie die Unfallschwerpunkte „energetisch versiegelt“ hat. Fischer hatte gegenüber der Maßnahme keine Bedenken.

Arbeiten ernsthaft und mit viel Engagement an der Sicherheit

Dem Verkehrsministerium ist es ein Dorn im Auge, dass es im Vorfeld nicht über die Streckenkontrollfahrt mit der Elfenbeauftragten informiert worden war. Sonst hätte es die Aktion „umgehend untersagt“, heißt es auf NDR online. Der Vorfall konterkariere die Maßnahmen der Mitarbeiter, die sich „ernsthaft und mit viel Engagement für die Sicherheit auf Niedersachsens Straßen einsetzen“. Das Ministerium werde sicherstellen, dass sich ein „derartiger Vorfall nicht wiederholt“.

Die Elfenbeauftragte kann nach eigenem Bekunden Kontakt zu Naturgeistern, Elementar- und Erdwesen aufnehmen. Am Montag ereigneten sich laut NDR bereits wieder zwei Unfälle in der Nähe eines Unfallschwerpunkts bei Peine. Ein Lastwagenfahrer wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Die Straßenbaubehörde hatte sich zunächst gegen die Kritik gewehrt. Die Maßnahme habe nichts gekostet. Nach dem Gespräch im Ministerium war Fischer, laut Bild-Zeitung, zu keiner Stellungnahme bereit.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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