Nach Auffassung der Autorin herrscht bei Eltern und Pädagogen eine "seltsame Übereinstimmung" in der Meinung, Kinder und Jugendliche müssten von neuen Medien ferngehalten werden. Computerspiele gelten demnach als "Inkarnation des Bösen". Bei solchen Verurteilungen werde jedoch vergessen, dass Computerspiele "eine mindestens genauso hohe Abstraktionsfähigkeit" voraussetzten wie das klassische Buch. Außerdem seien viele Computerspiele für Kinder "pädagogisch ausgetüftelt". Kleine Kinder könnten mit ihnen etwa die Tiernamen lernen.
Dückers sieht in der Angst vor neuen Medien zwei Ursachen: Eltern und "einige führende Pädagogen" verdammten das, was ihnen nicht vertraut ist. Die Sprösslinge seien im Umgang mit neuen Medien überlegen, für die Eltern bedeute dies einen Autoritätsverlust. Hinzu komme, dass die Altersspanne zwischen Eltern und Kind noch nie so hoch gewesen sei. Viele der tonangebenden Pädagogen gehörten der Großelterngeneration an.
Der Argwohn gegen neue Medien rühre aber auch von der Angst her, das Kind nicht genug zu fördern. Früher hätten Eltern die Erziehung an moralischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Heutzutage gehe es ihnen um den Leistungswillen ihrer Kinder. Daher bevorzugten sie Spiele, die mit dem Etikett "förderlich" oder "pädagogisch wertvoll" versehen sind, in Deutschland sei das jedes zweite Spiel: "Eltern reicht es offensichtlich nicht mehr, wenn ein Spiel ihrem Kind oder ihnen selbst einfach Spaß macht."
Tanja Dückers hat mehrere Gedichtbände und Romane, darunter "Himmelskörper" (2003), veröffentlicht. Als Journalistin schreibt sie Reisereportagen und Artikel zur Bildungs- und Familienpolitik. Für die Politik-Zeitschrift "Cicero" gehört die Berlinerin zu den "500 führenden deutschsprachigen Intellektuellen". (pro)
Dückers sieht in der Angst vor neuen Medien zwei Ursachen: Eltern und "einige führende Pädagogen" verdammten das, was ihnen nicht vertraut ist. Die Sprösslinge seien im Umgang mit neuen Medien überlegen, für die Eltern bedeute dies einen Autoritätsverlust. Hinzu komme, dass die Altersspanne zwischen Eltern und Kind noch nie so hoch gewesen sei. Viele der tonangebenden Pädagogen gehörten der Großelterngeneration an.
Der Argwohn gegen neue Medien rühre aber auch von der Angst her, das Kind nicht genug zu fördern. Früher hätten Eltern die Erziehung an moralischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Heutzutage gehe es ihnen um den Leistungswillen ihrer Kinder. Daher bevorzugten sie Spiele, die mit dem Etikett "förderlich" oder "pädagogisch wertvoll" versehen sind, in Deutschland sei das jedes zweite Spiel: "Eltern reicht es offensichtlich nicht mehr, wenn ein Spiel ihrem Kind oder ihnen selbst einfach Spaß macht."
Tanja Dückers hat mehrere Gedichtbände und Romane, darunter "Himmelskörper" (2003), veröffentlicht. Als Journalistin schreibt sie Reisereportagen und Artikel zur Bildungs- und Familienpolitik. Für die Politik-Zeitschrift "Cicero" gehört die Berlinerin zu den "500 führenden deutschsprachigen Intellektuellen". (pro)