Spiegel: „Jesus, der Muslim – Jesus, Gottes Sohn“

Seine Weihnachtsausgabe betitelt Der Spiegel „Jesus, der Muslim – Jesus, Gottes Sohn“. Das Magazin wirft einen Blick in die Geschichte des Christentums und des Islam und zeigt auf, was die Religionen verbindet und was sie trennt.
Von PRO
In der aktuellen Ausgabe blickt das Magazin Der Spiegel auf die Geschichte des Christentums und des Islam

In seiner am Samstag erschienenen Ausgabe widmet sich Das Magazin Der Spiegel einer besonderen Geschichte aus der Historie: „Ein abstrakter Gedanke (Gottes Sohn wird geboren) wird in dieser Story in Handlung umgesetzt: Die Zeiten sind politisch angespannt, Kaiser Augustus beschließt eine erste Volkszählung, eine Minderjährige muss gemeinsam mit einem Mann, der nicht der Vater ihres Kindes ist, eine Herberge in einem Ort suchen, in dem sie nicht wohnt“, heißt es in der Ankündigung. Es sei „ein machtpolitischer Konflikt, ein menschlicher und ein gesellschaftspolitischer noch dazu: arm und reich, Herberge und Könige“ gewesen.

In der Titelgeschichte unter der Überschrift „Jesus, der Muslim – Jesus, Gottes Sohn. Was Christentum und Islam verbindet und trennt“ dreht Der Spiegel die Geschichte weiter. Autor Dietmar Pieper schreibt: „Die Geschichte von Islam und Christentum ist von Streit und Kampf geprägt.“ Gleichzeitig seien sich „die Religionen […] sehr nah“. Muslime verehrten nicht nur Abraham, sondern auch Jesus und Maria. Pieper stellt in seinem Beitrag die Frage, wie das zusammenpasse.

Vorurteile: „Alle Christen missionarische Kolonialisten, alle Muslime Militante“

In dem Artikel zitiert er mehrmals David Thomas, Professor für Christentum und Islam an der Universität Birmingham. Dieser befasst sich auch mit gegenseitigen Vorurteilen. In den Vorurteilen erschienen „alle Christen als missionarische Kolonialisten“ und „alle Muslime als militante Kämpfer“. Muslime könnten zudem nicht verstehen, dass Jesus für Christen „gleichzeitig Mensch und Gott ist“.

In dem sich über zehn Seiten erstreckenden Text heißt es, für Christen führe „an Jesus kein Weg vorbei“. In ihm sehen sie, laut Andrew Thompson, dem Leiter der Anglikanischen Gemeinde in Abu Dhabi, „die ganze Fülle von Gottes Offenbarung“. Den Muslimen habe sich Gott auf andere Weise offenbart. Und zwar in einem Buch, dem Koran.

Das Cover des Magazins lässt sich drehen: Der Betrachter sieht entweder den christlichen Jesus oben oder seine muslimische Entsprechung „Issa“. Susanne Beyer, die stellvertretende Chefredakteurin des Spiegels, verrät in der Vorstellung der aktuellen Ausgabe, dass das Titelbild während der Entstehung den Arbeitstitel „Drehsus“ hatte.

Von: Martina Blatt

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