„Nie zuvor schauten so viele Menschen so viel Porno“, stellt der Spiegel fest. 89 Prozent aller 16-jährigen Jungen hätten laut einer Studie des Instituts für Sexualforschung in Hamburg bereits Kontakt zu Pornos – und 50 Prozent der 13-Jährigen. „Im Alter von 19 Jahren sind nahezu alle Jungs pornoerfahren, viele sogar ganz extrem“, schreibt das Blatt. Jugendliche bezögen heute ihre sexuelle Bildung zu einem großen Teil aus dem Internet. Damit seien Risiken verbunden, aber auch Chance, etwa, dass diese Generation besser übers Sexuelle aufgeklärt sei als ihre Eltern. Von einer generellen Gefährdung durch Pornos sei laut Wissenschaft nicht auszugehen. „Die Zahl der Teenager-Schwangerschaften in Deutschland ist trotz Pornoschwemme auf einem historisch tiefen Stand – ebenso wie die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche bei Mädchen unter 18 Jahren. Weder Geschlechtskrankheiten noch Sexualdelikte haben bei Jugendlichen einen Sprung nach oben gemacht“, berichtet das Magazin, und weiter: „Das Verhütungsverhalten der Sex-Anfänger gilt als nahezu vorbildlich.“
Vergewaltigungen seien hingegen in jenen Gesellschaften häufiger anzutreffen, in denen „alles Sexuelle totgeschwiegen wird“, als in solchen, in denen offen mit Pornografie umgegangen werde, zitieren die Journalisten ein amerikanisches Journal mit dem Titel „Porn Studies“. Der Spiegel stellt zudem fest: „Die christliche Sexualmoral wirkt im Bett als Spaßbremse.“ Weiter heißt es: „Natürlich verurteilen auch die Kirchen das Treiben in den Pornowelten, weil diese angeblich falsche Vorstellungen von der richtigen Sexualität in das Hirn des Betrachters planzten. Doch wer soll festlegen, was die richtige Sexualität zu sein hat? Und wenn sie nicht predigen, sündigen natürlich auch Kirchenmänner nächstens am Rechner.“