Soziale Entwicklung: Handys für Afrika

L o n d o n (PRO) – Moderne Kommunikationsmittel können dabei helfen, die Wirtschaft auch der ärmsten Länder anzukurbeln. Deswegen statten die Vereinten Nationen nun 79 afrikanische Dörfer mit Mobiltelefonen aus. Mit dem "Millenium Villages"-Projekt soll die wirtschaftliche und soziale Entwicklung dieser Länder gefördert werden.
Von PRO

„Es geht hier nicht darum, Handys zu verteilen, sondern technische Infrastruktur bereitzustellen, die vorrangig die lokale wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung fördern soll. Davon profitiert – als Nebeneffekt – auch die Wirtschaft der Geberländer“, sagte Michael Obrovsky vom Österreichischen Forschungsinstitut für Internationale Entwicklung. In erster Linie sollen mit dem Projekt der UNO die Gesundheitsversorgung, Bildung und Wirtschaft in den Entwicklungsländern unterstützt werden.

Die Umsetzung des Programms begann bereits im Jahr 2004, berichtet der Nachrichtendienst „Pressetext“. Innerhalb der vergangenen drei Jahre konnten Länder wie Kenia, Mali, Uganda, Senegal und Äthiopien mit moderner Mobilfunktechnologie ausgestattet werden. „Die Technologie hat eine bemerkenswerte Wirkung, vor allem in abgelegenen Gebieten, in denen die Möglichkeit zu kommunizieren, lebenswichtig ist“, so der Berater des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon, Jeffrey Sachs.

Die Dörfer, die von dem „Millenium Villages“-Projekt gefördert werden, liegen vorwiegend in Gebieten, in denen große Hungersnot herrscht, medizinische Versorgung und Infrastruktur noch nicht ausreichend ausgebildet sind. Laut UNO soll in absehbarer Zeit eine halbe Million der „Ärmsten der Armen“ von einem Handy Gebrauch machen können. Die Firma „Ericsson“ ist an der Finanzierung des Projekts beteiligt. Sie ist zuständig für den Aufbau der Infrastruktur und für die Ladegeräte der Handys, die mit Solarenergie betrieben werden.

Zudem soll die Wirtschaft in den afrikanischen Gebieten durch die Mobilfunktechnologie aufgewertet werden. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Afrikaner unternehmerisch tätig werden, sobald eine Technologie verfügbar ist“, sagte Ken Banks von Kiwanj.net, einer Organisation, die die Nutzung von Mobiltelefonen in Entwicklungsländern fördert. Eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigt bei einem Anstieg von 10 Handys pro 100 Personen ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,6 Prozent.

Den Armen mit Laptops helfen

Eine ähnliche Initiative startete der frühere Direktor des Medienforschungszentrums des Technologischen Instituts von Massachusetts (MIT), Nicholas Negroponte. Mit dem Projekt „One Laptop per Child“ („Ein Laptop pro Kind“)will er Schülern in Entwicklungsländern Zugang zu modernen Medien verschaffen. Mit der Hilfe von vielen Fachleuten entwickle er einen Laptop, der einen Preis von 100 Dollar nicht übersteigen solle, berichtete „Spiegel Online“. Bisher beläuft sich der Betrag des sogenannten „100 Dollar-Laptops“ aber noch auf rund 175 Dollar.

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