„So wahr mir Gott helfe“: So legten die Merz-Minister den Amtseid ab

14 von 18 Mitgliedern des neuen Merz-Kabinetts sprachen den Gottesbezug mit. Mindestens eine Überraschung gab es.
Von Nicolai Franz

Friedrich Merz (CDU), Bundeskanzler

Foto: Deutscher Bundestag / Thomas Imo / photothek

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hielt ihrem Parteikollegen Friedrich Merz die Urschrift des Grundgesetzes von 1949 vor – mit weißen Handschuhen, um das wertvolle Stück zu schonen. Der gesamte Amtseid lautete: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber jedermann üben werde – so wahr mit Gott helfe.“

Lars Klingbeil (SPD), Finanzen

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Auch für die Bundesminister gilt diese Eidesformel, allerdings sprechen sie nur den letzten Teil mit. Der neue Finanzminister Lars Klingbeil ist evangelisch und entschied sich für den Gottesbezug: „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe.“

Alexander Dobrindt (CSU), Inneres

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Für Alexander Dobrindt war es nicht das erste Mal, dass er zum Minister ernannt wurde. Von 2013 bis 2017 war er Bundesverkehrsminister. Als er am Dienstag als Innenminister vereidigt wurde, sprach der Katholik die Gottesformel mit – keine Überraschung.

Johann Wadephul (CDU), Auswärtiges

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Johann Wadephul ist evangelisch – und nun neuer Außenminister. Er sprach die Gottesformel mit.

Boris Pistorius (SPD), Verteidigung

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Boris Pistorius ist der einzige Minister, der seinen Job retten konnte: Bereits unter Olaf Scholz war er Bundesverteidigungsminister – und stieg in dieser Funktion zum beliebtesten Politiker der Republik auf. Bei der Vereidigung am Dienstag war er der erste Minister, der den Amtseid ohne Gottesbezug ablegte: „Ich schwöre es.“ Wie er selbst zum Glauben steht, ist nicht bekannt.

Katherina Reiche, Wirtschaft und Energie

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Katherina Reiche ist eine der Überraschungen im Kabinett von Friedrich Merz: Sie hat nicht nur Regierungserfahrung, sondern hat in den vergangenen Jahren in Top-Positionen in der Wirtschaft gearbeitet. Sie schwor mit: „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe.“

Dorothee Bär (CSU), Forschung, Technologie und Raumfahrt

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Dorothee Bär hat bereits unter Angela Merkel ein Regierungsamt innegehabt: als Staatsministerin für Digitalisierung. Über ihren christlichen Glauben spricht die Katholikin offen und oft. Kein Wunder, dass sie den Gottesbezug im Amtseid nannte.

Stefanie Hubig (SPD), Justiz und Verbraucherschutz

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Stefanie Hubig stammt aus einer katholischen Familie – über ihre eigene Konfession ist bisher nichts bekannt. Sie schloss den Amtseid mit: „Ich schwöre, so wahr mit Gott helfe.“

Karin Prien (CDU), Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Karin Prien ist jüdisch, ist nach eigenen Angaben aber nicht religiös erzogen worden. Die jüdische Kultur habe dennoch eine große Rolle in ihrem Leben gespielt, berichtet sie. Den Amtseid legte sie mit Gottesbezug ab.

Bärbel Bas (SPD), Arbeit und Soziales

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Bärbel Bas ist konfessionslos – sie entschied sich für die Formulierung: „Frau Präsidentin, ich schwöre es.“

Karsten Wildberger (parteilos), Digitales und Staatsmodernisierung

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„Frau Präsidentin, ich schwöre, so wahr mir Gott helfe“: Karsten Wildberger wurde von Merz berufen, obwohl er nicht der CDU angehört. Über die Konfession des Ex-Managers ist nichts bekannt, er sprach die Gottesformel aber mit.

Patrick Schnieder (CDU), Verkehr

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Der Katholik Patrick Schnieder sprach den Gottesbezug mit.

Carsten Schneider (SPD), Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit

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Carsten Schneider war unter Olaf Scholz Ostbeauftragter – nun führt er ein Ministerium. Auf den Gottesbezug verzichtete er.

Nina Warken (CDU), Gesundheit

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„Frau Präsidentin, ich schwöre, so wahr mir Gott helfe“: Die Katholikin Nina Warken legte den Amtseid mit Gottesbezug ab.

Alois Rainer, Landwirtschaft, Ernährung und Heimat

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Alois Rainer ist römisch-katholisch. Er schwor: „Frau Präsidentin, ich schwöre, so wahr mir Gott helfe.“

Reem Alabali-Radovan (SPD), Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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Reem Alabali-Radovan stammt aus einer chaldäisch-katholischen Familie. Daher war es eher überraschend, dass sie beim Amtseid auf den Gottesbezug verzichtete.

Verena Hubertz (SPD), Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

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Verena Hubertz ist römisch-katholisch, beim Amtseid sprach sie: „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe.“

Thorsten Frei (CDU), besondere Aufgaben

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Thorsten Frei wird als Kanzleramtsminister am engsten mit Friedrich Merz zusammenarbeiten. Wie sein neuer Chef ist auch Frei Katholik. Den Gottesbezug sprach er mit.

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