So reagieren Vatikan und EKD auf Trumps Sieg

Kirchenvertreter haben den Triumph von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen überwiegend negativ aufgenommen. Heinrich Bedford-Strohm ist „fassungslos“, der Vatikan will hingegen keine „voreiligen Schlüsse“ auf Trumps Politik ziehen.
Von PRO
Der Unternehmer Donald Trump wird im Januar US-Präsident. Besonders Kirchenvertreter aus Deutschland zeigen sich skeptisch (Archivbild)

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat das Wahlergebnis aus den USA „mit einer gewissen Fassungslosigkeit“ zur Kenntnis genommen. Das meldet der Evangelische Pressedienst (epd).Bedford-Strohm, der mit einer Amerikanerin verheiratet ist, nannte die Wahlkampfaussagen des Republikaners Donald Trump am Mittwoch am Rande der EKD-Synode in Magdeburg „so spalterisch, dass man Sorge haben muss“. Er hoffe aber, dass Trump als Präsident nicht die gleichen Töne anschlagen werde, die von ihm im Wahlkampf gekommen seien.
Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, sieht Christen durch den Wahlsieg Trumps „herausgefordert“.
Limburgs Bischof Georg Bätzig schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Ich sehe mit großer Sorge, wie sich zunehmend mehr Staaten auf ihre innenpolitischen Aufgaben konzentrieren, wie politische Akteure die Gesellschaft eher polarisieren als zusammenführen, wie sich Staaten international abschotten gegenüber der internationalen Verantwortung gemeinsamen Handelns. Aber gerade das ist dringend gefordert angesichts der vielen Krisenherde und Kriegszonen.“

Vatikan: Nicht vorschnell auf Politik schließen

Der Vatikan gratulierte Donald Trump zum Wahlsieg. Die Wahl des amerikanischen Volkes sei zu respektieren, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut Radio Vatikan. Man werde die Regierung von Trump ins Gebet einschließen, damit „Gott ihn erleuchte“ und ihn beim Dienst für das Volk, aber auch für den Weltfrieden, unterstütze. „Heute müssen alle zusammenarbeiten, um die Lage der Welt, die eine der Zerrissenheit und des tiefen Konflikts ist, zu überwinden“, zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur.
Er warnte auch vor voreiligen Rückschlüssen auf Trumps Politik. „Wir werden sehen, wie sich der Präsident bewegen wird. Normalerweise sagt man, dass es eine Sache ist, Kandidat zu sein, und die andere, Präsident zu sein – also eine Verantwortung zu haben“, sagte Parolin auf die Frage, was der Vatikan von Trumps restriktiver Einwanderungspolitik hält. Der Kardinalstaatssekretär ist im Vatikan für diplomatische und außenpolitische Fragen zuständig.

Graham: Für Trump und Pence beten

Der Leiter der Billy Graham Evangelistic Association, Franklin Graham, gratulierte Donald Trump und dessen Vize Mike Pence auf Facebook. Es sei nun an der Zeit, den langen und spalterischen Wahlkampf hinter sich zu lassen und zusammenzuarbeiten.
„Eines ist sicher“, schrieb Graham, „wir sollten für unseren neuen Präsidenten, Vizepräsidenten und unsere Leiter jeden Tag beten – ob wir mit ihnen übereinstimmen, oder nicht. Sie brauchen Gottes Hilfe und Führung.“ (pro)Evangelikale verhelfen Donald Trump zum Sieg (pro)

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