Vor 15 Jahren gründete der Vater von sechs Kindern das Kinder- und
Jugendhilfswerk "Die Arche e.V.". "Obwohl Deutschland ein tolles Land
ist, in dem man viele Möglichkeiten hat, sind wir auf dem Weg zu einer
Zwei-Klassen-Gesellschaft", bilanziert Siggelkow in der Sendung. Er
erzählt von der Anfrage eines Krankenhauses, das nach Schuhen und
Pullovern für einen Jungen fragt, weil sich die Eltern die Kleidung
nicht leisten können: "Das darf in einem Sozialstaat nicht sein!"
Moderator Markus Lanz verdeutlicht das Dilemma mit Zahlen. Aktuell leben in Deutschland 2,5 Millionen und damit jedes sechste Kind in finanzieller Armut. 40 Prozent der Kinder gehen morgens ohne Frühstück aus dem Haus. Wenn Siggelkow diese Zahlen bewertet, weiß er, wovon er spricht. Als er die Arche aufbaute, hat er selbst mit seiner Familie in Armut gelebt. Im Familienleben habe man aber daran nichts gemerkt: "Wenn Kinder merken, dass sie arm sind, dann sind sie wirklich arm." Die Perspektivlosigkeit lasse sich auch an den Berufswünschen der Kinder ablesen: "HartzIV", Arche-Mitarbeiter und Pop-Star – in dieser Reihenfolge.
Nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Armut
Hinzu kommt für Siggelkow eine emotionale gesellschaftliche Armut: "Kinder aus der Wohlstandsgesellschaft haben teilweise 50 Euro in der Tasche. Aber es kümmert sich trotzdem niemand um sie." Weil der Staat an vielen Stellen versagt habe, seien Privatinitiativen wie die "Arche" notwendig: "Das Geld muss direkt bei den Kindern ankommen", fordert Siggelkow. Oft sei dies nicht der Fall, weil die Familie das Geld für ihr eigenes Krisenmanagement benötigt. "Aber das Geld muss in das Bildungssystem und ein kostenloses Schulessen investiert werden. Da, wo Kinder gefördert werden."
Die Thesen des Politikers Thilo Sarazzin hält Siggelkow für gefährlich für die bestehenden Arche-Einrichtungen. "Sie führen zu Vorurteilen bei denen, die sich integrieren wollen." In der täglichen Arbeit habe er erfahren, dass Menschen mit Migrationshintergrund froh sind, wenn sich Deutsche für sie interessieren: "Sie erleben es nur häufig nicht", schränkt er ein.
Anschließend wird der Pastor persönlich. Der Weggang seiner Mutter habe bei ihm eine emotionale Einsamkeit ausgelöst. Bei der Heilsarmee im Hamburger Stadtteil St. Pauli habe er zum ersten Mal im Leben Menschen kennengelernt, die sich für ihn interessierten. "Ich habe den Glauben an Gott entdeckt und die Entscheidung getroffen, Christ zu werden. Ich wollte etwas für die Kinder tun, damit sie nicht das erleben, was ich erlebt habe." Die Kinder reifen zu starken Persönlichkeiten, "weil Menschen an seiner Seite waren, die ihn unterstützt haben. Ich versuche mit unserer Arbeit den Kindern zu vermitteln, dass sie wertvoll und geliebt sind."
Unterstützt wird der Pastor bei seiner Arbeit, die deutschlandweit über 1.000 Kinder täglich nutzen, unter anderem von Deutschlands erfolgreichstem Comedian Mario Barth, der auch bei Lanz zu Gast war. Barth, dessen letztes Live-Programm über zwei Millionen Menschen sahen und der schon ganze Stadien gefüllt hat, gibt offen zu: "Die Arbeit in der Arche hat mein Leben geerdet." Er hilft der "Arche" nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern auch mit ehrenamtlichem Einsatz. (pro)
Nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Armut
Hinzu kommt für Siggelkow eine emotionale gesellschaftliche Armut: "Kinder aus der Wohlstandsgesellschaft haben teilweise 50 Euro in der Tasche. Aber es kümmert sich trotzdem niemand um sie." Weil der Staat an vielen Stellen versagt habe, seien Privatinitiativen wie die "Arche" notwendig: "Das Geld muss direkt bei den Kindern ankommen", fordert Siggelkow. Oft sei dies nicht der Fall, weil die Familie das Geld für ihr eigenes Krisenmanagement benötigt. "Aber das Geld muss in das Bildungssystem und ein kostenloses Schulessen investiert werden. Da, wo Kinder gefördert werden."
Die Thesen des Politikers Thilo Sarazzin hält Siggelkow für gefährlich für die bestehenden Arche-Einrichtungen. "Sie führen zu Vorurteilen bei denen, die sich integrieren wollen." In der täglichen Arbeit habe er erfahren, dass Menschen mit Migrationshintergrund froh sind, wenn sich Deutsche für sie interessieren: "Sie erleben es nur häufig nicht", schränkt er ein.
Anschließend wird der Pastor persönlich. Der Weggang seiner Mutter habe bei ihm eine emotionale Einsamkeit ausgelöst. Bei der Heilsarmee im Hamburger Stadtteil St. Pauli habe er zum ersten Mal im Leben Menschen kennengelernt, die sich für ihn interessierten. "Ich habe den Glauben an Gott entdeckt und die Entscheidung getroffen, Christ zu werden. Ich wollte etwas für die Kinder tun, damit sie nicht das erleben, was ich erlebt habe." Die Kinder reifen zu starken Persönlichkeiten, "weil Menschen an seiner Seite waren, die ihn unterstützt haben. Ich versuche mit unserer Arbeit den Kindern zu vermitteln, dass sie wertvoll und geliebt sind."
Unterstützt wird der Pastor bei seiner Arbeit, die deutschlandweit über 1.000 Kinder täglich nutzen, unter anderem von Deutschlands erfolgreichstem Comedian Mario Barth, der auch bei Lanz zu Gast war. Barth, dessen letztes Live-Programm über zwei Millionen Menschen sahen und der schon ganze Stadien gefüllt hat, gibt offen zu: "Die Arbeit in der Arche hat mein Leben geerdet." Er hilft der "Arche" nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern auch mit ehrenamtlichem Einsatz. (pro)