„Selma“ zeigt einen Abschnitt im Leben von Martin Luther King. Kurz nachdem der Bürgerrechtler den Friedensnobelpreis erhalten hat, organisiert er Protestmärsche, um das auf dem Papier bereits bestehende Wahlrecht für Afroamerikaner endgültig durchzusetzen. Im Weg steht ihm dabei ein zaudernder Präsident Lyndon B. Johnson und ein erzkonservativer Gouverneur im Staat Alabama. King selbst muss sich der Tatsache stellen, dass sein friedvoller Protest Tote fordert. Ein Polizist erschießt den gerade erst 26-jährigen Jimmie Lee Jackson bei einer Demonstration. Ein weißer Geistlicher, der sich ebenfalls der schwarzen Bürgerrechtsbewegung anschließt, stirbt bei einem Angriff durch Rassisten. Und der Baptistenpastor King muss sich fragen, wieviele Menschenleben er für seinen Protest noch aufs Spiel setzen will.
Brad Pitt und Oprah Winfrey, in einer Nebenrolle zu sehen, haben diesen Film von Regisseurin Ava DuVernay produziert und werfen den Zuschauer direkt ins Geschehen. Wissen um den Busboykott von Montgomery und andere Meilensteine auf dem Weg zur Gleichstellung von Afroamerikanern in den USA setzt DuVernay als bekannt voraus. An der einen oder anderen Stelle kann das dem nichtamerikanischen Zuschauer leichte Probleme bereiten. Das tut der Eindrücklichkeit der Kulisse und der Charaktere aber keinen Abbruch.