Selbstversuch: TV-Marathon bei den Grünen

B e r l i n (PRO) – "Ich glotz TV - rund um die Uhr"- nach diesem Motto sitzen am heutigen Dienstag, 22. August, vier Abgeordnete der Grünen vor dem Fernseher. Im Selbstversuch wollen sie 24 Stunden lang die Einflüsse des Dauerfernsehens testen.
Von PRO

Die deutschen Bundesbürger verbringen durchschnittlich rund dreieinhalb Stunden pro Tag vor dem Fernseher. Welche Einflüsse das Programm auf die Zuschauer hat, wird gerne und oft diskutiert. Um die Auswirkungen der Dauerberieselung besser einschätzen zu können, haben der  Fraktionsvorsitzende Fritz Kuhn sowie Grietje Bettin, Wolfgang Wieland und Anna Lührmann für einen Tag das Büro mit einem „Wohnzimmer“ getauscht und wollen 24 Stunden nonstop fernsehen.

Fritz Kuhn, erläuterte im ZDF-Morgenmagazin: „Wir wollen in öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern schauen, was in 24 Stunden im Fernsehen passiert, wie der Informationsgehalt ist, ob eine Vielfalt gegeben ist und wie das Thema Gewalt behandelt wird.“ Auch das Nachtprogramm werde man kritisch prüfen. Das Ziel dabei ist, einen möglichst repräsentativen Überblick über das Fernsehprogramm eines Tages zu bekommen.

Die medienpolitische Sprecherin der Partei, Grietje Bettin, findet den Selbstversuch wichtig: „Politiker schauen aus Zeitgründen nicht so viel fern, wie sie sollten.“ Sie gab zu, normalerweise nur die Spätnachrichten anzuschauen.  Da die Politik aber über die Mediengesetzgebung entscheide, sei es wichtig, sich ein eigenes Bild zumachen. Am Ende des Tests stehe die politische Auswertung, so Fritz Kuhn.

Die Abgeordneten sitzen in einer Berliner Galerie. Dort teilen sie sich einen Fernseher und eine Fernbedienung. Während des TV-Marathons müssen sie eine weitere Schwierigkeit bewältigen: Da nur ein Teil des gemeinsamen Programms im Vorfeld festgelegt wurde, müssen sich die Politiker beim gemeinsamen Zappen darauf einigen, was geschaut werden soll.

Der 24-Stunden-Fernsehmarathon dauert noch bis zum 23. August um 6.30 Uhr. Geplant sind auch Besuche von Fraktionschefin Renate Künast und der Berliner Spitzenkandidatin Franziska Eichstädt-Bohlig.

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