Sekten-Propaganda im Hollywood-Streifen?

Der neuste Film von Will Smith weist viele Parallelen zur Scientology-Lehre auf. Das zumindest behauptet das ehemalige Scientology-Mitglied Marc Headly. Am Donnerstag lief „After Earth“ in Deutschland an.

Von PRO

Der Aussteiger Headly sagt von sich selbst, er ist mit Scientology aufgewachsen und hat 15 Jahre im Hauptsitz der internationalen Sea Organization gearbeitet, die faktische Machtzentrale der Sekte. 2005 sei es ihm gelungen, „zu fliehen“.

„Scientology befreit Menschen von Ängsten“


Auf der Internetseite der Filmzeitschrift The Hollywood Reporter hat Headly den Film „After Earth“ vom indisch-amerikanischen Regisseur M. Night Shyamalan rezensiert. In dem Science-Fiction-Streifen sagt Will Smiths Charakter, Cypher Raige, zu seinem Sohn Kitai: „Die Angst ist nicht real. Sie ist das Produkt deiner eigenen Gedanken. Verstehe mich nicht falsch. Die Gefahr ist sehr wohl real. Doch die Angst ist eine Entscheidung.“

Headly kommentiert, dass diese Aussage den Lehren von Scientology-Begründer L. Ron Hubbard entspreche. Die Sekte lehre, dass Menschen sich durch Scientology „von ihren Ängsten befreien“ können.

Will Smith hat das Drehbuch von „After Earth” selbst mitverfasst. Die Handlung: Es ist eintausend Jahre her, dass die Menschheit nach einer verheerenden Katastrophe die Erde verlassen musste und der Planet Nova Prime ihre neue Heimat wurde. Smith spielt im Film einen General, der mit seinem Sohn auf einem unbekannten Planeten notlanden muss. Cypher und Kitai, gespielt von Smiths leiblichem Sohn Jaden, müssen in der fremden Welt ums Überleben kämpfen.

Emotionen abtrainiert


Headly empfindet den Filmcharakter Smiths als emotionslos und zieht auch hier Parallelen zur Sekte. Bei Scientology werde in Trainings eingeübt, Emotionen zu kontrollieren, schreibt der Aussteiger.

Der Höhepunkt der Films spielt auf einem Vulkan. Dieser ist laut Headly ein immer wiederkehrendes Motiv bei Scientology. Auf dem Buchcover von Hubbards Lehrbuch „Dianetics“ ist ein ausbrechender Vulkan zu sehen wie auch in vielen Werbespots auf Scientology TV.

Mit-Produzentin des „Columbia Pictures“-Streifens „After Earth“ ist Jada Pinkett Smith, die Ehefrau des Schauspielers Will Smith. Welchen Glaubenshintergrund das Ehepaar hat, ist unklar. Im Jahr 2008 berichtete die „Huffington Post“ von enormen Spenden des Hollywood-Stars an Scientology. Laut den MSN Entertainment News sind die Smiths zudem gute Freunde von Tom Cruise, einem bekennenden Scientologen. Will Smith selbst sagte dazu: „Sie müssen kein Jude sein, um ein Freund von Steven Spielberg zu sein. Sie müssen kein Moslem sein, um ein Freund Muhammed Alis zu sein. Und Sie müssen kein Scientologe sein, um ein Freund von Tom Cruise zu sein.“ MSN zitiert ihn zudem mit den Worten: „Ich bin ein Christ. Ich bin ein Student aller Religionen und ich respektiere alle Menschen und alle Wege.“ (pro)

https://www.pro-medienmagazin.de/film.html?&news[action]=detail&news[id]=5608
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