„Reporter ohne Grenzen“ (ROG) blickt am Mittwoch auf sein 20-jähriges Bestehen zurück. Die Organisation setzt sich für Journalisten ein, die in ihrer Arbeit von staatlicher Autorität behindert werden.
Von PRO
18. Juni 2014
Foto: Reporter ohne Grenzen
Die Karte zur Pressefreiheit veröffentlicht ROG auch als Poster. Rechts Vorstandssprecherin Astrid Frohloff
Der Tod des deutschen Reporters Egon Scotland im Jugoslawienkrieg war der Anlass für die Gründung der deutschen Sektion der französischen Gruppe „Reporters sans frontières“ am 18. Juni 1994. Seither recherchiert und dokumentiert die Organisation nicht nur Verstöße gegen die Meinungs- und Pressefreiheit, sondern unterstützt verfolgte Journalisten in ihren Heimatländern und hilft Berichterstattern, die aufgrund staatlicher Repressionen oder Gewalt ins Exil nach Deutschland fliehen müssen.
Auch der Kampf gegen Überwachung nimmt einen zunehmend wichtigen Platz in der Arbeit von ROG ein. Immer häufiger sei zu beobachten, dass Journalisten und Blogger von autoritären Regimen mit Überwachungstechnologie gezielt ausgeforscht und verfolgt werden, teilte die Organisation mit.
„Die Pressefreiheit wird immer wieder neu bedroht, von Staaten ebenso wie von Mafiagruppen, extremistischen Kräften oder radikalen Anhängern politischer Parteien“, erklärte die ehrenamtliche ROG-Vorstandssprecherin und ehemalige Sat.1-Moderatorin Astrid Frohloff in Berlin. „Sobald es irgendwo Fortschritte gibt wie etwa demokratische Reformen in einem Land, flammt meist schon an anderer Stelle ein neuer Krisenherd auf, weil ein Bürgerkrieg ausbricht oder radikale Gruppen die Freiheit bedrohen. Unser Engagement ist leider nach wie vor wichtig und an vielen Orten brandaktuell.“
ROG hat in den vergangenen Jahren mehr als 300 Journalisten in einer Notlage gezielt unterstützt – beispielsweise durch due Bezahlung von Rechtsanwälten für inhaftierte Reporter.
Aserbeidschanisches Fernsehen aus Berlin
Im vergangenen Jahr hat ROG die Entstehung des unabhängigen Fernsehsenders Meydan-TV begleitet, den der bekannte aserbaidschanische Menschenrechtsaktivist und Blogger Emin Milli mit weiteren Mitstreitern auf die Beine stellte. Nach Verfolgung und 17-monatiger Gefängnishaft war Milli 2013 nach Deutschland ausgereist. Gemeinsam mit einer kleinen Redaktion strahlt er nun Programme per Internet aus einem Keller im Berliner Stadtteil Neukölln aus.
Reporter ohne Grenzen unterstützt aktuell zudem rund 15 Journalisten bei ihrem Asylverfahren in Deutschland, etwa die Afghanin Sharmila Hashimi. Die Reporterin hat im Westen Afghanistans gemeinsam mit ihrem Mann ein Zentrum geleitet, das Journalisten unterstützen und schützen sollte. Nach anhaltend massiven Drohungen der Taliban, denen das Projekt ein Dorn im Auge war, floh die junge Frau mit ihrem Sohn schließlich nach Deutschland, wo sie derzeit auf ihre Anerkennung wartet.
Einmal pro Jahr veröffentlicht ROG eine Weltkarte der Pressefreiheit, auf der Einschränkungen für Journalisten gekennzeichnet sind. Die deutsche Sektion finanziert sich überwiegend aus Spenden. Zum Kuratorium gehören bekannte Journalisten wie Peter Limbourg, Ines Pohl und Heribert Prantl. (pro)
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