„Segensflieger“ sollen an Reformation erinnern

Mit Flashmobs, bei denen Papierflugzeuge von Kirchtürmen geworfen werden, will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am 31. Oktober auf den Reformationstag hinweisen. Dazu können sich Interessierte im Internet zusammenfinden.
Von PRO

Unter dem Titel "Segensflieger" lädt die EKD am 31. Oktober, dem Reformationstag, bundesweit zu einer ungewöhnlichen Aktion ein, um den Glauben ins Gespräch zu bringen. Von zentralen Orten sollen um 15:17 Uhr – im Gedenken an das Jahr 1517 und den Thesenanschlag Martin Luthers – Papierflieger mit Segensworten schweben. Über das Internet können sich Menschen verabreden, um "dem Wort auf neue Weise Flügel zu verleihen", teilte Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), mit. Vom Kirchturm, dem Rathaus, dem Feuerwehrturm oder einem anderen Ort aus können Menschen so einen geistlichen Gruß an ihre Mitbürger fliegen lassen. "Wir wollen mit diesen ‚Flashmobs‘ das Evangelium auf überraschende, ansprechende Weise im öffentlichen Raum kommunizieren", erklärte Göring-Eckardt als Schirmherrin des Projekts.

Unter einem Flashmob versteht man eine scheinbar spontane öffentliche Aktion, zu der sich Menschen über das Internet verabreden. Diese neue Form der Kommunikation weise dabei interessante Parallelen zur Reformationszeit auf, so Oberkirchenrat Dr. Thorsten Latzel, der für das Projekt im Kirchenamt der EKD zuständig ist. Die Reformation habe mit Flugblättern begonnen, die nach dem Thesenanschlag von Menschen verbreitet worden seien. Auch in späteren Zeiten hätten Menschen Flugblätter genutzt, um wichtige Aussagen und Bekenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen, wie zum Beispiel die Widerstandsbewegung "Weiße Rose" im Dritten Reich. "Aber was würden wir heute auf ‚Flugblätter‘, auf Segensflieger schreiben? Welches Bibelwort, welche Glaubenseinsicht, welchen Segenswunsch wollen wir weitergeben?", fragt Latzel. "Für welche Einsicht gehen wir in die Öffentlichkeit, steigen auf ein Dach, verbreiten sie weiter?" Er ist überzeugt: "Die Aktion bietet eine gute Möglichkeit, mit unterschiedlichen Gruppen in der Gemeinde aktiv zu werden und die eigene Arbeit mit anderen zu vernetzen."

Bastelanleitung zum Runterladen


Auf ihrer Internetseite bietet die EKD weitere Tipps für die Umsetzung des Projekts und eine Bastelanleitung für Papierflieger an. So wird etwa vorgeschlagen, dass Konfirmandengruppen sich treffen, um die Papierflieger gemeinsam starten zu lassen. Wer möchte, kann hinterher Fotos von der Aktion einreichen. Katrin Göring-Eckardt ist gespannt auf die Erfahrungsberichte und lädt ein: "Machen Sie mit – und verleihen Sie der Botschaft Flügel!" (pro)

http://www.geistreich.de/experience_reports/524
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