Segen und Hoffnung in der Krise

Dieser Song ist ein Phänomen: Schon die Erstaufnahme in der Elevation Church in Charlotte, North Carolina, vom 18. März erhielt sofort drei Millionen Klicks auf YouTube, seitdem ist „The Blessing“ („Der Segen“) viele weitere Millionen Male geteilt worden, hat sich bis in die hintersten Winkel der Erde verbreitet und zu zahlreichen Neuaufnahmen geführt, bei denen selbst Länder wie Saudi-Arabien, Iran, Südkorea und Tobago teilnahmen.
Von PRO
Der Song „The Blessing“ wurde schon mehrere Millionen Mal auf YouTube aufgerufen

„Vor zwei Monaten sangen wir The Blessing zum ersten Mal in unserer Kirche, seitdem hat Gott dieses Lied genutzt, um Familien und Gemeinden in der ganzen Welt zu dienen“, erklären die Produzenten Kari Jobe, Cody Carnes, Steven Furtick und Chris Brown. „Schon lange hatte ich ein Lied über den aaronitischen Segen schreiben wollen“, sagt Pastor Steven Furtick, der sich für die Komposition nur einen Abend mit drei Musikern zusammensetzte. „Die Melodie kam total schnell. Es ist so kraftvoll. Es ist direkt aus der Bibel, es ist wie das Herz Gottes, wir sollten es so sehen, als wenn Gott das über uns singt“, sagt Kari Jobe. „Und wir singen diesen Segen über uns gegenseitig“, ergänzt Cody Carnes. „Ich konnte kaum so schnell mitschreiben, was Gott uns da so schnell an Ideen gab“, sagt Pastor Furtick. „Es ist ein Generationensong, den man immer wieder von vorne singen kann.“ „Gott wusste, was da auf uns zukam“, sagt Kari über die globale Krise, „er weiß auch, was jetzt als nächstes kommt und wir vertrauen darauf, dass er uns versorgt, so wie die Kinder Israels auch darauf vertrauten, dass jeden Tag wieder Manna da war. Und es war da!“

„The Blessing“ verband während des Lockdowns Nationen aus aller Welt: In der Neuaufnahme „Global Choir“ vom 11. Mai wird jede Liedzeile in einem anderen Land gesungen. Es beginnt mit „The Lord bless you“ in Südafrika, „and keep you“ in England, während bei „make his face shine upon you“ eine australische Sängerin eingeblendet wird – „Der Herr segne dich und behüte dich, er lasse sein Angesicht leuchten über dir“. Es folgen Indonesien, Russland, Deutschland, Brasilien, die Philippinen und zwölf weitere Länder sowie ein Dutzend US-Staaten. Außerdem gibt es zahlreiche nationale Aufnahmen, in denen sich die Kirchen einer Stadt oder eines Landes verbinden – so zum Beispiel aus Lausanne (in Französisch), Simbabwe, Hawaii, Südamerika (in Spanisch), Südafrika, Kanada, Malaysia, England.

„Die Kirchen in England sind zusammengekommen, um einen Segen über ihr Land zu singen“, heißt es in der britischen Version mit 65 teilnehmenden Kirchen. „Gottes Salbung liegt auf diesem Song“, erklärt der Pastor und Sänger Tim Hughes von der Gas Street Church Birmingham in einem Interview dem Magazin „Premier Christianity“ die große Verbreitung. Durch das „Pittsburgh-Blessing-Lied“ fühlte er sich zusammen mit anderen Pastoren inspiriert, so etwas auch in England zu machen. Dass es dann so schnell klappte, findet er unglaublich: „Wissen Sie, Musiker sind nicht die Organisiertesten. Wir schickten die Aufforderungen Freitag, Samstag an alle möglichen Gemeinden los und sagten, die Aufnahmen müssten Dienstag da sein. Und jeder sagte ja.“ Dann wurden alle Einzelaufnahmen zu einem einzigen Video zusammengeschnitten. „Gott ist für uns und er möchte seine Leute segnen. Ich glaube, das ist nur ein kleiner Vorausblick auf viel mehr, was wir noch sehen werden.“ Zur globalen Krise sagt er: „Das ist jetzt eine Gelegenheit, dass Kirche überall stattfindet, auch auf der Straße, die Kirchen haben während Covid schon 400.000 Mahlzeiten an Hungernde ausgeteilt. Viele rufen uns an und bedanken sich.“ Allgemein bemerke er eine große Offenheit für den Glauben. „Wir sehen jetzt viel mehr Menschen zum Glauben kommen.“

„Möge seine Gunst auf dir sein – und auf tausend Generationen und deiner Familie und deinen Kindern und ihren Kindern“, heißt der Refrain der Liedes. Seit dem 1. Mai wird „The Blessing“ in christlichen amerikanischen Radiosendern gespielt und nimmt in den USA den Platz drei in den christlichen Charts ein. Manche Familien, auch in Deutschland oder der Schweiz, spielen das Lied als Ritual am Abend ab, bevor sie ein Gebet um Schutz und ein baldiges Ende der globalen Krise sprechen.

Von: Bettina Hahne-Waldscheck

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