Seine Heimat Hamburg wäre "ärmer", wenn es das Engagement der Kirchen nicht gäbe, sagte Scholz im Gespräch mit dem Historiker Paul Nolte. Er zeigte sich "beeindruckt" von dem Einsatz vieler Christen für die Gesellschaft. "Ohne sie wäre die Stadt nicht so, wie sie heute ist", sagte er. "Luthertum" bedeute für ihn auch eine Hinwendung zur Welt. Die christliche Lehre stecke "zutiefst in uns allen" und gehöre fest zur deutschen Kultur. Dem Einfluss des Reformators könne sich niemand entziehen.
"Hochgradig begeistert" sei Scholz ebenfalls von der arabischen Revolution. Sie beweise, dass es auch in der arabischen Welt eine Sehnsucht nach Menschenrechten gebe. Auch der "Occupy"-Bewegung gegenüber zeigte sich der Fan von Helmut Schmidt und Jürgen Habermas offen. Die Protestler gäben Denkanstöße, es fehlten aber die guten Lösungen der Politik. Darunter leide das Vertrauen der Bürger. "Politiker müssen die Politik ernster nehmen", forderte er. Über sich selbst sagte Scholz, er sei einst Politiker geworden, um die Welt gerechter zu machen – "unbedingt". (pro)