Nach dem Terroranschlag in Paris hat die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher in einem Interview erläutert, dass die Kampfaufrufe Mohammeds für ungültig erklärt werden müssten. Sie seien Grund für das Gewaltproblem im Islam.
Von PRO
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Schirrmacher: Islamismus als politische Form des Islam entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts
Die Bonner Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher sagte der Rheinischen Post: „So lange die Kampfaufrufe Mohammeds und der Kalifen nicht für alle Zeiten für ungültig erklärt werden, wird der Islam sein Gewaltproblem nicht loswerden.“
Der Islamismus als politisierte Form des Islam und der Dschihadismus entstanden erst Anfang des 20. Jahrhunderts in einer Krisensituation im Nahen Osten. Den Islam oder die islamische Geschichte als solche prägten sie nicht. „Aber der politische Islam beruft sich auf die wesentlichen Quellen des Islam, die kein grundsätzliches Verbot von Kriegführung und Gewalt zur Verteidigung des Islam formulieren.“
Kein generelles Dschihad-Verbot
Das Vorbild Mohammeds als Kriegsherrn und das grundsätzliche Gebot, ihn in allem nachzuahmen, sei von der Theologie nie grundsätzlich relativiert worden. Zwar gebe es viele Gebote zur Einschränkung der Gewaltanwendung beim Dschihad und auch Bedingungen, ihn überhaupt zu führen. Ein generelles Dschihad-Verbot in den autoritativen Quellen gebe es aber nicht, sagt Schirrmacher. Ein Gebot der generellen Nächstenliebe oder Feindesliebe kenne die islamisch-klassische Theologie nicht.
„In höchstem Maß abzulehnen“ sei, alle Muslime zu potentiellen Terroristen zu machen. Dass diejenigen Muslime in westlichen Ländern, die die Gewalttaten zutiefst verabscheuen, sich nicht immer wieder rechtfertigen möchten, sei verständlich. „Allerdings muss die Demaskierung von Gewalt und die generelle Distanzierung der Theologie von allen Quellen des Islam, die Gewalt unter welchen Vorzeichen auch immer rechtfertigen, aus der Mitte der islamischen Theologie selbst kommen.“ (pro)
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