Scheidung von Scientology-Star

Einerseits war es das Traumpaar Hollywoods, andererseits argwöhnten viele, die Ehe zwischen den Schauspielern Tom Cruise und Katie Holmes sei vor allem seals Werbung für die Sekte Scientology initiiert worden. Nun will die 33-Jährige Holmes die Scheidung – und die Medien wittern eine Schlacht mit der Sekte, in deren Hierarchie ihr Ehemann ganz oben steht.
Von PRO

Als Tom Cruise ("Mission Impossible", "Eyes Wide Shut") vor fünf Jahren die 17 Jahre jüngere Katie Holmes heiratete, war ein neues Traumpaar geboren. Unter dem Namen "TomKat" war es in den Medien allgegenwärtig. Nun vermuten amerikanische Medien, dass der Grund für die Scheidung Scientology ist. Ihr Ehemann gilt als Nummer zwei oder drei in der Sekte, er ist ihr bekanntester Botschafter und zugleich ein enger Freund des Sektenchefs David Miscavige. Cruise und Holmes haben eine sechsjährige Tochter namens Suri. Wenn Kinder dieses Alter erreichen, werden sie laut Insidern bei Scientology wie vollwertige Mitglieder behandelt und müssen auch die psychologischen Tests mitmachen.

Holmes, die mit der Jugendserie "Dawson’s Creek" berühmt wurde und 2005 im Film "Batman Begins" an der Seite von Christian Bale spielte, reichte vergangene Woche in New York die Scheidung ein. Cruise ist derzeit bei einem Filmdreh auf Island. Die Boulevardpresse beobachtete seit langem, dass das Paar in letzter Zeit kaum noch zusammen auftrat.

Cruise, der am morgigen Dienstag 50 wird, zog zuletzt als Scientology-Botschafter vor vier Jahren Spott und Hohn auf sich, weil er in einem Video auf seltsame Weise die Vorteile der Sekte pries. Hysterisch lachend verkündete er, dass der Planet Erde bald von Scientology-Feinden "gesäubert" werden müsse.

Wollte Holmes ihre Tochter vor der Sekte beschützen?

Das amerikanische Szene-Magazin "Village Voice" gibt anlässlich der Prominenten-Scheidung einen Bericht von einem Scientology-Insider wieder. Darin heißt es, dass Kinder ab dem Alter von sechs Jahren den gleichen Programmen wie Erwachsene unterzogen werden, die Kritiker als Gehirnwäsche bezeichnen.  Dabei müssten sie stundenlang von Wand zu Wand laufen und stereotype Sätze aufsagen. Beim "Sicherheits-Check" müssen sie immer wieder private und intime Fragen beantworten. Das "Auditing" erfand der Sektengründer L. Ron Hubbard, als er 1950 sein Buch "Dianetics" veröffentlichte. Ein Gerät namens "E-Meter" helfe, Schwierigkeiten aus der Vergangenheit wieder wachzurufen und zu verarbeiten, sind Scientologen überzeugt. Es misst die aktuelle elektrische Leitfähigkeit der Haut. "Katie Holmes scheint diese Art der Erziehung für Suri nicht zu wollen", schreibt die New Yorker Zeitschrift. Als sich Cruise 2001 von seiner damaligen Ehefrau Nicole Kidman trennte, stritt er mit ihr vor Gericht um das Sorgerecht der beiden Adoptivkinder – und gewann.

Als Cruise und Holmes 2006 pompös in einem italienischen Schloss heirateten, vollzog 2006 der Scientology-Chef  Miscavige persönlich die Trauung. Schon zwei Jahre später erschienen Presseberichte, nach denen Katie Holmes sich in dieser Ehe gefangen fühlte und versuchte, der intensiven Scientology-Überwachung zu entkommen. Die amerikanische Nachrichten-Webseite TMZ weiß von Vertrauten des Paares zu berichten, dass sich Katie nie wirklich wohl bei Scientology gefühlt habe. Sie habe die "Kirche" bereits verlassen wollen. Aussteiger sagen, dass die Scientologen den Ausstieg eines Mitglieds gewöhnlich mit teilweise rabiaten Mitteln zu verhindern versuchen. TMZ berichtet, Holmes werde seit Wochen von Scientology beschattet: ein Auto verfolge sie seit einiger Zeit überall hin. Auch Paparazzi, die Katie Holmes aus beruflichen Gründen ebenfalls verfolgen, berichten von Autos, die sie überall hin begleiten.

Der Medienmogul Rupert Murdoch verbreitete am Sonntag über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter seine Sicht der Dinge und sorgte wiederum für Schlagzeilen: "Diese Scientologen sind irgendwie gruselig, vielleicht sogar böse." Murdoch erhielt nach eigenen Angaben "hunderte" von aggressiven Antworten auf seine Bemerkungen über die Scientology, bleibe aber bei seiner Ansicht. Was er denn vom Mormonentum halte, fragte ihn ein anderer Twitterer, und Murdoch antwortete: "Das Mormonentum ist mysteriös, aber sie sind sicherlich nicht böse."

Für Scientology ist die Trennung des Traumpaares eine neue Hiobsbotschaft, nachdem sich vor vier Wochen der Vater von Miscavige und eine Enkeltochter des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard, Roanne Leake, öffentlich von der Sekte lossagten. Ein weiteres prominentes Mitglied der Sekte, der Schauspieler John Travolta, kämpft seit Wochen gegen mehrere Anzeigen wegen sexueller Übergriffe auf Männer. Mehrere Masseure haben gegen den Star ("Saturday Night Fever", "Pulp Fiction") Vorwürfe erhoben, seine frühere Sekretärin behauptet zudem, der verheiratete Travolta habe sechs Jahre lang mit seinem Privatpiloten eine Beziehung gehabt. (pro)

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