Scheidet die Geister: Akif Pirinçci

Als Sohn türkischer Gastarbeiter kam Akif Pirinçci 1969 nach Deutschland. Als Autor von Kriminalromanen erwarb er sich Bekanntheit. An seinem aktuellen Buch „Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer“ scheiden sich die Geister. Eine Rezension von Norbert Schäfer
Von PRO
Buch deutlicher Worte: „Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer“ von Akif Pirinçci

In sieben Kapiteln und einem „Anstatt-Schlußwort“ kotzt sich Autor Akif Pirinçci, der Deutschland als sein „Mutterland“ bezeichnet, über den – seiner Meinung nach – in Deutschland raumgreifenden Islam, Gender Mainstreaming, die Homosexuellen-Lobby, politische Korrektheit, den sich wie eine Weihnachtsgans ausnehmen lassenden aufgeblähten Sozialstaat, die Gebührenverschwendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, hochdotiertes Beamtentum und Multi-Kulti aus.
Pirinçci geht beispielsweise der Frage nach, wie es etwa die Interessengruppen der Schwulen und Lesben schaffen konnten, die Deutungshoheit in Punkto Sexualität in der öffentlichen Diskussion zu übernehmen. „Die Überhöhung der abnormalen Sexualität, eines Nebenproduktes der Natur, kommt aus der anarcholinken Ecke und diente ursprünglich dem Ziel, die verhasste bürgerliche Gesellschaft mittels anstößigen Zugenrausstreckens der Lächerlichkeit preiszugeben und sie in ihren Grundfesten zu erschüttern“, schreibt Pirinçci.
Pirinçci übt in seinem Buch immer wieder auch scharfe Kritik an den Medien, auch an den Kirchen. Er schreibt: „Und ein Schwuler, der ums Verrecken kirchlich heiraten will, hat entweder eine Meise von der Größe des Mondes oder die falsche Bibel gelesen oder aber er will durch seine mittels der Medien sakrosankt und unanfechtbar gewordene Stellung, die er inzwischen in der Gesellschaft angeblich innehat, eine altehrwürdige Institution in die Knie zwingen und sie beliebig und am Ende nichtig machen. Bei der evangelischen Kirche ist dies ja bereits gelungen, und so sieht sie denn auch aus, nämlich nach gar nix.“ Ob Pirinçci das EKD-Familienpapier bei seinen Überlegungen vor Augen hatte?
Religion steht Pirinçci immer kritisch gegenüber. Die Evolution ist für ihn die allesbestimmende Triebfeder. Kritik beginnt für den Autor immer mit Religionskritik. Seine Wut jedoch schäumt auf, wenn er sich über den Islam auslässt, der sich in „unserem schönen und schön säkularisierten Land ungehindert ausbreiten darf. (…) Ich weiß, ich höre mich an wie ein sogenannter Islamhasser. Ja, das bin ich denn wohl auch! Warum soll man einen vor Urzeiten frei erfundenen Kram nicht hassen dürfen?“
So nachdenkenswert wie das Buch sind die Abrechnungen mit demselben in den Feuilletons einerseits und die Massen an positiven Leserrezensionen auf den Verkaufsplattformen und den sozialen Medien im Internet andererseits. Für seine wachrüttelnde „Kotz-Orgie“ erntet Pirinçci haufenweise Anerkennung und Lob seiner Leser. Seine Gegner sparen nicht mit harscher Kritik, schwingen selbst die Nazikeule gegen den Autor und nennen ihn einen Hassprediger. Notorische Gutmenschen sollten das Buch besser nicht lesen, ihr Blutdruck könnte in ungeahnte Höhen schießen.
Deutliche Worte findet Pirinçci auch für das Gender Mainstreaming. Er hält es schlicht für eine Geisteskrankheit: „Würde man an Gender Mainstreaming dieselben Maßstäbe wie an seriöse wissenschaftliche Fächer anlegen, würde es in Zukunft wohl nur noch in Hogwarts betrieben werden.“
Pirinçci schreibt sehr derb und überspitzt Inhalte in einer Weise, der sicherlich nicht jeder zustimmen kann. Einige Formulierungen treiben einem die Schamesröte ins Gesicht. Die sprachliche Überspitzung ist als Stilmittel wirkungsvoll, auf den zartbesaiteten Leser könnte sie abstoßend wirken. Allerdings – der Autor bringt in „Deutschland von Sinnen“ das, was für ihn der Wahrheit entspricht, auf den Punkt. Rumgeeiere bei brisanten Themen ist das Letzte, das man dem Querschreiber vorwerfen könnte. Beherzt, leider durch die anzügliche und vulgäre Sprache angreifbar, spricht Pirinçci aus, was ihm unter den Nägeln brennt und auf der Zunge liegt. Das ist hoch anzurechnen, vermeiden doch viele Autoren die thematischen Haifischbecken, wie etwa den Genderismus. Und – Pirinçci trifft den Nerv. Das ist nicht wegzudiskutieren. An Pirinçci scheiden sich die Geister. Er bürstet gegen den Strich. Um es etwa mit den Worten des Autors zu sagen: „Er macht das Maul auf!“ (pro)

Akif Pirinçci: „Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer“, 276 Seiten, 17,80 Euro, Manuscriptum, ISBN 9783944872049

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