Sauberes Surfen für Muslime

Muslime können jetzt Scharia-treu surfen. Mit „I'm Halal“ gibt es die erste Internetsuchmaschine, die lediglich nach muslimischer Auffassung erlaubte Inhalte preisgibt. So sollen Muslime vor unreinen Inhalten geschützt werden.

Von PRO

Die Website wirbt mit dem Slogan "I search Halal, I am Halal!" (deutsch: "Ich suche rein, ich bin rein!"). Sie reagiert derzeit nur auf englische Suchbegriffe. Gibt der Benutzer Begriffe wie "Alkohol" oder "Schweinefleisch" in die Suchmaske ein, erscheint anstatt des Ergebnisses eine Anzeige. Die Suchanfrage habe das "Haram Level 1 von 3" erreicht und könne deshalb unrein sein. Wer sich jedoch sicher ist, eine "saubere" Suchanfrage gestellt zu haben, kann in Level 1 und 2 die Resultate trotz der Warnung anzeigen lassen. Anders verhält es sich mit Suchanfragen bezüglich Sexualität. Die Suchanfrage "Sex" erzielt "Haram Level 3". Diese Ergebnisse können nicht angezeigt werden.

Initiatoren wollen aufrüsten

Ziel der Macher ist es, in allen muslimischen Haushalten präsent zu sein. Neben der Suchmaschine wollen sie bald aufrüsten und islamische Zusatzkomponenten hinzufügen. Gegenüber der Nahost-Nachrichtenagentur "The Media Line" nannte "I’m Halal"-Gründer Reza Sardeha exemplarisch eine Funktion zur Erinnerung an Gebetszeiten oder die Anzeige von Zitaten aus dem Koran. Das berichtete die israelische Tageszeitung "Jerusalem Post" auf ihrer Internetseite.

Der Grund für die Einrichtung der Suchmaschine ist, so Sardeha, Muslime davor zu schützen, versehentlich über Inhalte zu stolpern, die nicht rein sind. Das sei ihm und einigen Freunden beim Benutzen der Suchmaschinen "Google" oder "Yahoo!" aufgefallen. Zuerst habe man bei "I’m Halal" nur alle sexuellen Inhalte komplett geblockt, sei aber im Gespräch mit Imamen darüber, welche Inhalte noch unrein sein könnten und dementsprechend gesperrt werden sollten. Sardeha betont, dass "I’m halal" keine diktatorische oder zensierende Website ist. Sie wolle Muslimen die Möglichkeit geben, das Internet zu nutzen, ohne die Gefahr, ungewollt auf verbotene Inhalte zu stoßen.

Das islamische Recht unterscheidet in Dinge und Taten, die entweder "halal" ("rein, erlaubt") oder "haram" ("unrein, verboten") sind. Tabu ist für Muslime bekanntlich der Verzehr von Schweinefleisch, aber auch Alkohol, Ehebruch oder der Gebrauch von Schimpfworten stehen auf der Liste der unreinen Dinge. (PRO)

http://www.imhalal.com/
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen