In sogenannten Niqab-Shops können Muslime ihre Vollverschleierung einkaufen. Das ARD-Magazin „Report Mainz“ hat sich auf Spurensuche begeben, wer hinter den Geschäften steht – und dabei interessante Entdeckungen gemacht.
Von PRO
14. September 2016
Foto: Screenshot ARD
Wer steckt hinter den Niqab-Shops? Mit dieser Frage hat sich das ARD-Politmagazin „Report Mainz” befasst
„Dress to impress Allah“: sich so zu kleiden, damit Allah beeindruckt ist, ist das Ansinnen vieler Musliminnen. In den entsprechenden Läden können sie die Vollverschleierung kaufen. Das ARD-Magazin „Report Mainz“ hat dokumentiert, welche islamistischen und salafistischen Strukturen hinter den Läden stehen.
In einem Frankfurter Geschäft übt eine Verkäuferin – die versteckte Kamera läuft mit – enormen Druck auf die Kundin aus, die Kleidungsstücke zu kaufen. Für ein Gespräch stehen die Inhaber des Ladens, der der Tochter eines salafistichen Predigers gehört, nicht zur Verfügung. Für ihr vorheriges Geschäft, den „Mekka-Shop“, hatte der bekannte salafistische Prediger Pierre Vogel Werbung gemacht. In einem Laden in Berlin wird sogar eine Verschleierung für zweijährige Mädchen angeboten.
Extremistische Konsumkultur
Für die Frankfurter Wissenschaftlerin Susanne Schröter sind diese Läden Ausdruck für eine salafistische, undemokratische und frauenfeindliche Haltung. Sie seien Modeläden, aber auch Teil einer salafistischen Infrastruktur, die als Treffpunkt und zur Informationsweitergabe dienten. Dinge wie verschleierten Puppen und Kappen mit Glaubensbekenntnissen dienten der „extremistischen Konsumkultur“.
Der Freiburger Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi hält die Entwicklungen und vor allem die Indoktrination der Kinder für sehr bedenklich: „Das ist schockierend. Diese Läden konkurrieren mit der westlichen Sozialisation hier bei uns“, betont der Wissenschaftler, der die Läden als Gefahr für die Gesellschaft einordnet und observieren lassen möchte. In einem konkreten Fall werde auch ein Partner des Ladens vom Verfassungsschutz beobachtet.
Tägliche Gehirnwäsche
Zu Wort kommt auch eine Mutter, deren Tochter zum Islam konvertiert ist. Die Niqab-Shops hätten für die Radikalisierung der Tochter eine entscheidende Rolle gespielt. Salafistische Freundinnen der Tochter hätten diese Entwicklung Schritt für Schritt vorbereitet und Gehirnwäsche betrieben. Der einzige Eigentümer des Ladens, der zur Auskunft bereit ist, betont, dass es sein Ansinnen sei, die Muslime anständig zu kleiden.
Den Wissenschaftlern bereitet die solide salafistische Infrastruktur in Deutschland Sorgen. In einem Laden in Wuppertal würden Pullover mit Glaubensbekenntnis in weißer Schrift auf schwarzen Grund verkauft. Ourghi sieht hier „eine enge Verbindung durch Symbolik zu der IS“. Propaganda in dieser Form sei gefährlich für die hiesige Gesellschaft. Auf die Nachfrage von „Report Mainz“, ob das Bundesamt oder die Landesämter für Verfassungsschutz solche Läden beobachte, bekamen sie eher ausweichende Antworten. Zu konkreten Geschäften wollten sich die Ämter nicht äußern.
Der Beitrag von „Report Mainz“ ist hier als Video verfügbar. (pro)
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