Richard Freiherr von Weizsäcker wurde am 15. April 1920 in Stuttgart geboren. Nach Kriegsende studierte er Rechtswissenschaft und Geschichte und promovierte anschließend zum Dr. jur. Noch als Student assistierte er 1948 dem Rechtsanwalt, der von Weizsäckers Vater bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen verteidigte. 1954 trat er der CDU bei. Bereits im Jahr 1962 trat er dem Präsidium des Evangelischen Kirchentags bei, dessen Präsident er bis 1970 war. Ab 1966 war er Mitglied des Bundesvorstands der CDU. 1969 wurde er in den Bundestag gewählt, dem er bis 1981 angehörte. In diesem Jahr wurde er zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. 1984 wurde Weizsäcker mit großer Mehrheit der Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt.
Die bekannteste Rede seiner Amtszeit hielt er am 40. Jahrestag des Kriegsendes im Deutschen Bundestag. Darin wies er darauf hin, dass der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung war, thematisierte das Leid der Betroffenen, die Verantwortung nachfolgender Generationen und die Rolle der aus den Erfahrungen des Dritten Reichs entstandenen Bundesrepublik Deutschland. Schließlich wurde er 1989 für eine zweite Amtszeit gewählt.
Von 1964 bis 1970 und von 1979 bis 1981 amtierte er als Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags, von 1967 bis 1984 gehörte er außerdem der Synode und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland an.
Richard von Weizsäcker war seit 1953 mit Marianne verheiratet, aus der Ehe sind vier Kinder hervorgegangen. (pro)