Er sei erschüttert von „Hemmungslosigkeit und Tabubruch“, die die Anhänger der Bewegung an den Tag legten. Versammlungen von Pegida und ähnlichen Verbindungen seien „Brutstätten des Ungeistes“. Offiziell heiße es, das christliche Abendland solle verteidigt werden. Die Äußerungen vieler Pegida-Anhänger offenbarten jedoch, dass es ihnen nicht um die Verteidigung des Christlichen gehen könne.
Das christliche Abendland speise sich „aus den Wurzeln, aus denen Jesus von Nazareth, der Christus, gelebt hat“. Jesus habe sich nach dem Gesetz Gottes gerichtet, in dem er „den Seinen die Fremdlinge ans Herz gelegt“ habe. Darunter würden zum Beispiel auch Asylsuchende fallen.
Wer in der Bibel lese, könne erkennen, was das Christliche wirklich ausmache, schreibt Rekowski. Die Bibel wisse „wie die Menschen ticken“. Sie wisse nicht nur um Schutzbedürftige, sondern auch um die Wut derer, die meinten, zu kurz zu kommen. „Und Gleichgültigkeit und Versagen der Mächtigen sind ihr auch nicht fremd. Die Bibel ist da ganz von dieser Welt“, heißt es in der Kolumne. Die Bibel zeige aber auch, welche Wege aus Angst, Neid und Hass herausführen könnten und erzähle, wie Jesus diese Wege gewaltfrei vorgelebt habe. Das sei nicht immer einfach.
Wer jedoch für die Werte des christlichen Abendlandes stehe, der sei bei Pegida falsch. Dort werde Hass geschürt und das sei das Gegenteil der christlichen Botschaft. Die christliche Kernbotschaft sei Gottes Liebe zu den Menschen. Diese weite „Herz und Horizont“. Das habe Deutschland „bitter nötig“. Weil er Christ sei, werde er deshalb „nicht müde, auch das immer wieder in Erinnerung zu rufen“, schreibt der Präses. (pro)